2021年6月30日水曜日

Rosa Luxemburg: Massenstreik, Partei u. Gewerkschaften - 3

Rosa Luxemburg: Massenstreik, Partei u. Gewerkschaften - 3
参考:
経済学関連
2021/09/28 ミッチェル Marx and MMT – Part 1 – Bill Mitchell – Modern Monetary Theory 
https://love-and-theft-2014.blogspot.com/2021/09/20210928-marx-and-mmt-part-1-bill.html
 
ローザ・ルクセンブルク
自然発生的
自然成長的

大衆ストライキ・党および労働組合
1906
邦訳選集②所収
 

柄谷行人による言及、

http://nam-students.blogspot.com/2006/05/nam_31.html?m=1#9

ルクセンブルク(ローザ・).Luxemburg,Rosa,M.120/T.450/N.52

ル・コルビジェ.Le Corbusier,M.230

 

女性参政権関連

https://freeassociations2020.blogspot.com/2021/06/1912.html


R.L. in »Massenstreik, Partei und Gewerkschaften«. Auf dem Parteitag in Mannheim im Herbst. 1906 mußte Rosa Luxemburg eine herbe Ent-.
13 ページ·591 KB

https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1906/mapage/kap3.htm

Massenstreik, Partei und Gewerkschaften

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Rosa Luxemburg



III

Der Massenstreik, wie er meistens in der gegenwärtigen Diskussion in Deutschland vorschwebt, ist eine sehr klar und einfach gedachte, scharf umrissene Einzelerscheinung. Es wird ausschließlich vom politischen Massenstreik gesprochen. Es wird dabei an einen einmaligen grandiosen Ausstand des Industrieproletariats gedacht, der aus einem politischen Anlaß von höchster Tragweite unternommen, und zwar auf Grund einer rechtzeitigen gegenseitigen Verständigung der Partei- und der gewerkschaftlichen Instanzen unternommen, dann im Geiste der Disziplin in größter Ordnung durchgeführt und in noch schönster Ordnung auf rechtzeitig gegebene Losung der leitenden Instanzen abgebrochen wird, wobei die Regelung der Unterstützungen, der Kosten, der Opfer, mit einem Wort, die ganze materielle Bilanz des Massenstreiks, im voraus genau bestimmt wird.

Wenn wir nun dieses theoretische Schema mit dem wirklichen Massenstreik vergleichen, wie er in Rußland seit fünf Jahren auftritt, so müssen wir sagen, daß der Vorstellung, die in der deutschen Diskussion im Mittelpunkt steht, fast kein einziger von den vielen Massenstreiks entspricht, die stattgefunden haben, und daß anderseits die Massenstreiks in Rußland eine solche Mannigfaltigkeit der verschiedensten Spielarten aufweisen, daß es ganz unmöglich ist, von „dem" Massenstreik, von einem abstrakten, schematischen Massenstreik zu sprechen. Alle Momente des Massenstreiks sowie sein Charakter sind nicht bloß verschieden in verschiedenen Städten und Gegenden des Reiches, sondern vor allem hat sich ihr allgemeiner Charakter mehrmals im Laufe der Revolution geändert. Die Massenstreiks haben in Rußland eine bestimmte Geschichte durchgemacht, und sie machen sie noch weiter durch. Wer also vom Massenstreik in Rußland redet, muß vor allem seine Geschichte ins Auge fassen.

Die jetzige sozusagen offizielle Periode der russischen Revolution wird mit vollem Recht von der Erhebung des Petersburger Proletariats am 22. Januar 1905, von jenem Zuge der 200.000 Arbeiter vor das Zarenschloß datiert, der mit einem furchtbaren Blutbade endete. Das blutige Massaker in Petersburg war bekanntlich das Signal zum Ausbruch der ersten Riesenserie von Massenstreiks, die sich binnen weniger Tage über das gesamte Rußland gewälzt und den Sturmruf der Revolution aus Petersburg in alle Winkel des Reiches und in die breitesten Schichten des Proletariats getragen haben. Die Petersburger Erhebung vom 22. Januar war aber auch nur der äußerste Moment eines Massenstreiks, der vorher das Proletariat der Zarenhauptstadt im Januar 1905 ergriffen hatte. Dieser Januarmassenstreik in Petersburg spielte sich nun zweifellos unter dem unmittelbaren Eindruck jenes riesenhaften Generalstreiks ab, der kurz vorher, im Dezember 1904, im Kaukasus, in Baku, ausgebrochen war und eine Weile lang ganz Rußland in Atem hielt. Die Dezemberereignisse in Baku waren aber ihrerseits nichts anderes als ein letzter und kräftiger Ausläufer jener gewaltigen Massenstreiks, die wie ein periodisches Erdbeben in den Jahren 1903 und 1904 ganz Südrußland erschütterten und deren Prolog der Massenstreik in Batum (im Kaukasus) im März 1902 war. Diese erste Massenstreikbewegung in der fortlaufenden Kette der jetzigen revolutionären Eruptionen ist endlich nur um vier bis fünf Jahre von dem großen Generalstreik der Petersburger Textilarbeiter in den Jahren 1896 und 1897 entfernt, und wenn diese Bewegung äußerlich von der heutigen Revolution durch einige Jahre scheinbaren Stillstands und starrer Reaktion getrennt scheint, so wird doch jeder, der die innere politische Entwicklung des russischen Proletariats bis zu der heutigen Stufe seines Klassenbewußtseins und seiner revolutionären Energie kennt, die Geschichte der jetzigen Periode der Massenkämpfe mit jenen Petersburger Generalstreiks beginnen. Sie sind für das Problem des Massenstreiks schon deshalb wichtig, weil sie bereits alle Hauptmomente der späteren Massenstreiks im Keime enthalten.

Zunächst erscheint der Petersburger Generalstreik des Jahres 1896 als ein rein ökonomischer partieller Lohnkampf. Seine Ursachen waren die unerträglichen Arbeitsbedingungen der Spinner und Weber Petersburgs: eine 13-, 14- und 15stündige Arbeitszeit, erbärmliche Akkordlöhne und eine ganze Musterkarte nichtswürdigster Unternehmerschikanen. Allein diese Lage ertrugen die Textilarbeiter lange geduldig, bis ein scheinbar winziger Umstand das Maß zum Überlaufen gebracht hat. Im Jahre 1896 im Mai wurde nämlich die zwei Jahre lang aus Angst vor den Revolutionären hinausgeschobene Krönung des heutigen Zaren Nikolaus II. [1] abgehalten, und aus diesem Anlaß bezeugten die Petersburger Unternehmer ihren patriotischen Eifer dadurch, daß sie ihren Arbeitern drei Tage Zwangsferien auferlegten, wobei sie jedoch merkwürdigerweise für diese Tage die Löhne nicht auszahlen wollten. Die dadurch aufgebrachten Textilarbeiter kamen in Bewegung. Nach einer Beratung von etwa 300 der aufgeklärtesten Arbeiter im Jekaterinenhofer Garten wurde der Streik beschlossen und die Forderungen formuliert: 1. Auszahlung der Löhne für die Krönungstage; 2. zehneinhalbstündige Arbeitszeit; 3. Erhöhung der Akkordlöhne. Dies geschah am 24. Mai. Nach einer Woche standen sämtliche Webereien und Spinnereien still, und 40.000 Arbeiter waren im Generalstreik. Heute mag dieses Ereignis, an den gewaltigen Massenstreiks der Revolution gemessen, als eine Kleinigkeit erscheinen. In der politischen Eisstarre des damaligen Rußlands war ein Generalstreik etwas Unerhörtes, er war selbst eine ganze Revolution im kleinen. Es begannen selbstverständlich die brutalsten Verfolgungen, etwa 1000 Arbeiter wurden verhaftet und nach der Heimat abgeschoben, und der Generalstreik wurde unterdrückt.

Bereits hier sehen wir alle Grundzüge der späteren Massenstreiks. Der nächste Anlaß der Bewegung war ein ganz zufälliger, ja untergeordneter, ihr Ausbruch ein elementarer; aber in dem Zustandekommen der Bewegung zeigten sich die Früchte der mehrjährigen Agitation der Sozialdemokratie, und im Laufe des Generalstreiks standen die sozialdemokratischen Agitatoren an der Spitze der Bewegung, leiteten und benutzten sie zur regen revolutionären Agitation. Ferner: Der Streik war äußerlich ein bloßer ökonomischer Lohnkampf, allein die Stellung der Regierung sowie die Agitation der Sozialdemokratie haben ihn zu einer politischen Erscheinung ersten Ranges gemacht. Und endlich: Der Streik wurde unterdrückt, die Arbeiter erlitten eine „Niederlage". Aber bereits im Januar des folgenden Jahres, 1897, wiederholten die Petersburger Textilarbeiter nochmals den Generalstreik und errangen diesmal einen hervorragenden Erfolg: die gesetzliche Einführung des elfeinhalbstündigen Arbeitstages in ganz Rußland. Was jedoch ein viel wichtigeres Ergebnis war: Seit jenem ersten Generalstreik des Jahres 1896, der ohne eine Spur von Organisation und von Streikkassen unternommen war, beginnt im eigentlichen Rußland ein intensiver gewerkschaftlicher Kampf, der sich bald aus Petersburg auf das übrige Land verbreitet und der sozialdemokratischen Agitation und Organisation ganz neue Aussichten eröffnet, damit aber in der scheinbaren Kirchhofsruhe der folgenden Periode durch unsichtbare Maulwurfsarbeit die proletarische Revolution vorbereitet.

Der Ausbruch des kaukasischen Streiks im März des Jahres 1902 war anscheinend ebenso zufällig und von rein ökonomischen, partiellen, wenn auch ganz anderen Momenten erzeugt wie jener vom Jahre 1896. Er hängt mit der schweren Industrie- und Handelskrise zusammen, die in Rußland die Vorgängerin des japanischen Krieges [2] und mit ihm zusammen der mächtigste Faktor der beginnenden revolutionären Gärung war. Die Krise erzeugte eine enorme Arbeitslosigkeit, die in der proletarischen Masse die Agitation nährte, deshalb unternahm es die Regierung, zur Beruhigung der Arbeiterklasse die „überflüssigen Hände" nach ihren entsprechenden Heimatorten per Schub zu transportieren. Eine solche Maßnahme eben, die etwa 400 Petroleumarbeiter betreffen sollte, rief in Batum einen Massenprotest hervor, der zu Demonstrationen, Verhaftungen, einem Massaker und schließlich zu einem politischen Prozeß führte, in dem plötzlich die rein ökonomische, partielle Angelegenheit zum politischen und revolutionären Ereignis wurde. Der Widerhall des ganz „resultatlos" verlaufenen und niedergeschlagenen Streiks in Batum war eine Reihe revolutionärer Massendemonstrationen der Arbeiter in Nishni Nowgorod, in Saratow, in anderen Städten, also ein kräftiger Vorstoß für die allgemeine Welle der revolutionären Bewegung.

Bereits im November 1902 folgt der erste echt revolutionäre Nachhall in Gestalt eines Generalstreiks in Rostow am Don. Den Anstoß zu dieser Bewegung gaben Lohndifferenzen in den Werkstätten der Wladikaukasischen Eisenbahn. Die Verwaltung wollte die Löhne herabsetzen, darauf gab das Donsche Komitee der Sozialdemokratie einen Aufruf heraus mit der Aufforderung zum Streik um folgende Forderungen: Neunstundentag, Lohnaufbesserung, Abschaffung der Strafen, Entlassung unbeliebter Ingenieure usw. Sämtliche Eisenbahnwerkstätten traten in den Ausstand. Ihnen schlossen sich alsbald alle anderen Berufe an, und plötzlich herrschte in Rostow ein nie dagewesener Zustand: jede gewerbliche Arbeit ruht, dafür werden Tag für Tag Monster-Meetings von 15.000 bis 20.000 Arbeitern im Freien abgehalten, manchmal umzingelt von einem Kordon Kosacken, wobei zum ersten Male sozialdemokratische Volksredner offen auftreten, zündende Reden über Sozialismus und politische Freiheit gehalten und mit ungeheurer Begeisterung aufgenommen, revolutionäre Aufrufe in Zehntausenden von Exemplaren verbreitet werden. Mitten in dem starren absolutistischen Rußland erobert das Proletariat Rostows zum ersten Male sein Versammlungsrecht, seine Redefreiheit im Sturm. Freilich geht es auch hier nicht ohne ein Massaker ab. Die Lohndifferenzen der Wladikaukasischen Eisenbahnwerkstätten haben sich in wenigen Tagen zu einem politischen Generalstreik und zu einer revolutionären Straßenschlacht ausgewachsen. Als Nachklang erfolgte sofort noch ein Generalstreik auf der Station Tichorezk derselben Eisenbahnlinie. Auch hier kam es zu einem Massaker, ferner zu einem Prozeß, und auch Tichorezk hat sich als Episode gleichfalls in die unzertrennliche Kette der Revolutionsmomente eingeflochten.

Der Frühling 1903 gibt die Antwort auf die niedergeschlagenen Streiks in Rostow und Tichorezk: Der ganze Süden Rußlands steht im Mai, Juni und Juli in Flammen. Baku, Tiflis, Batum, Jelisawetgrad, Odessa, Kiew, Nikolajew, Jekaterinoslaw stehen im Generalstreik im buchstäblichen Sinne. Aber auch hier entsteht die Bewegung nicht nach irgendeinem vorgefaßten Plan aus einem Zentrum, sie fließt zusammen aus einzelnen Punkten, in jedem aus anderen Anlässen, in anderen Formen. Den Anfang macht Baku, wo mehrere partielle Lohnkämpfe einzelner Fabriken und Branchen endlich in einen Generalstreik ausmünden. In Tiflis beginnen den Streik 2.000 Handelsangestellte, die eine Arbeitszeit von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr abends hatten; sie verlassen alle am 4. Juli um 8 Uhr abends die Läden und machen einen Umzug durch die Stadt, um die Ladeninhaber zur Schließung der Geschäfte aufzufordern. Der Sieg ist ein vollständiger: Die Handelsangestellten erringen eine Arbeitszeit von 8 bis 8, und ihnen schließen sich sofort alle Fabriken, Werkstätten, Büros an. Die Zeitungen erscheinen nicht, der Trambahnverkehr kann nur unter dem Schutze des Militärs stattfinden. – In Jelisawetgrad beginnt am 10. Juli in allen Fabriken der Streik mit rein ökonomischen Forderungen. Sie werden meistens bewilligt, und am 14. Juli hört der Streik auf. Allein zwei Wochen später bricht er wieder aus; diesmal geben die Bäcker die Parole, ihnen folgen die Steinarbeiter, Tischler, Färber, Mühlenarbeiter und schließlich wieder alle Fabrikarbeiter. – In Odessa beginnt die Bewegung mit einem Lohnkampfe, in den der von Regierungsagenten nach dem Programm des berühmten Gendarmen Subatow gegründete „legale" Arbeiterverein [3] verwickelt wurde. Die geschichtliche Dialektik hat wieder Gelegenheit genommen, einen ihrer hübschen boshaften Streiche auszuführen: Die ökonomischen Kämpfe der früheren Periode – darunter der große Petersburger Generalstreik von 1896 – hatten die russische Sozialdemokratie zur Übertreibung des sogenannten „Ökonomismus" [4] verleitet, wodurch sie in der Arbeiterschaft für das demagogische Treiben des Subatow den Boden bereitet hatte. Nach einer Weile drehte aber der große revolutionäre Strom das Schifflein mit der falschen Flagge um und zwang es, gerade an der Spitze der revolutionären proletarischen Flottille zu schwimmen. Die Subatowschen Vereine gaben im Frühling 1904 die Parole zu dem großen Generalstreik in Odessa wie im Januar 1905 zu dem Generalstreik in Petersburg. Die Arbeiter in Odessa, die in dem Wahn von der aufrichtigen Arbeiterfreundlichkeit der Regierung und ihrer Sympathie für rein ökonomischen Kampf gewiegt wurden, wollten plötzlich eine Probe aufs Exempel machen und zwangen den Subatowschen „Arbeiterverein", in einer Fabrik den Streik um bescheidenste Forderungen zu erklären. Sie wurden darauf vom Unternehmer einfach aufs Pflaster gesetzt, und als sie von dem Leiter ihres Vereins den versprochenen obrigkeitlichen Schutz forderten, verduftete der Herr und ließ die Arbeiter in wilder Gärung zurück. Alsbald stellten sich die Sozialdemokraten an die Spitze, und die Streikbewegung sprang auf andere Fabriken über. Am 1. Juli streiken 2.500 Eisenbahnarbeiter, am 4. Juli treten die Hafenarbeiter in den Streik um eine Erhöhung der Löhne von 80 Kopeken auf 2 Rubel und Verkürzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde. Am 6. Juli schließen sich die Seeleute der Bewegung an. Am 13. Juli beginnt der Ausstand des Trambahnpersonals. Nun findet eine Versammlung sämtlicher Streikenden, 7000-8000 Mann, statt; es bildet sich ein Zug, der von Fabrik zu Fabrik geht und, lawinenartig anwachsend, schon als eine 40.000-50.000köpfige Menge sich zum Hafen begibt, um hier jede Arbeit zum Stillstand zu bringen. Bald herrscht in der ganzen Stadt der Generalstreik. – In Kiew beginnt am 21. Juli der Ausstand in den Eisenbahnwerkstätten. Auch hier sind der nächste Anlaß miserable Arbeitsbedingungen, und es werden Lohnforderungen aufgestellt. Am anderen Tage folgen dem Beispiel die Gießereien. Am 23. Juli passiert darauf ein Zwischenfall, der das Signal zum Generalstreik gibt. In der Nacht wurden zwei Delegierte der Eisenbahnarbeiter verhaftet; die Streikenden fordern sofort ihre Freilassung, und als dies nicht erfüllt wird, beschließen sie, die Eisenbahnzüge nicht aus der Stadt herauszulassen. Am Bahnhof setzen sich auf den Schienenstrang sämtliche Streikenden mit Weib und Kind – ein Meer von Menschenköpfen. Man droht mit Gewehrsalven. Die Arbeiter entblößen darauf ihre Brust und rufen: „Schießt!" Eine Salve wird auf die wehrlose, sitzende Menge abgefeuert und 30-40 Leichen, darunter Frauen und Kinder, bleiben auf dem Platze liegen. Auf diese Kunde erhebt sich am gleichen Tage ganz Kiew zum Streik. Die Leichen der Ermordeten werden von der Menge emporgehoben und in einem Massenzug herumgetragen. Versammlungen, Reden, Verhaftungen, einzelne Straßenkämpfe – Kiew steht mitten in der Revolution. Die Bewegung geht bald zu Ende; dabei haben aber die Buchdrucker eine Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde und eine Lohnerhöhung um einen Rubel gewonnen; in einer Hefefabrik ist der Achtstundentag eingeführt worden; die Eisenbahnwerkstätten wurden auf Beschluß des Ministeriums geschlossen; andere Branchen führten partielle Streiks um ihre Forderungen weiter. – In Nikolajew bricht der Generalstreik unter dem unmittelbaren Eindruck der Nachrichten aus Odessa, Baku, Batum und Tiflis aus, trotz des Widerstandes des sozialdemokratischen Komitees, das den Ausbruch der Bewegung auf den Zeitpunkt hinausschieben wollte, wo das Militär zum Manöver aus der Stadt ziehen sollte. Die Masse ließ sich nicht zurückhalten; eine Fabrik machte den Anfang, die Streikenden gingen von einer Werkstatt zur anderen, der Widerstand des Militärs goß nur Öl ins Feuer. Bald bildeten sich Massenumzüge mit revolutionärem Gesang, die alle Arbeiter, Angestellten, Trambahnbedienstete, Männer und Frauen, mitrissen. Die Arbeitsruhe war eine vollkommene. – In Jekaterinoslaw beginnen am 5. August die Bäcker, am 7. die Arbeiter der Eisenbahnwerkstätte, darauf alle anderen Fabriken den Streik; am 8. August hört der Trambahnverkehr auf, die Zeitungen erscheinen nicht. – So kam der grandiose Generalstreik Südrußlands im Sommer 1903 zustande. Aus vielen kleinen Kanälen partieller ökonomischer Kämpfe und kleiner „zufälliger" Vorgänge floß er rasch zu einem gewaltigen Meer zusammen und verwandelte den ganzen Süden des Zarenreichs für einige Wochen in eine bizarre, revolutionäre Arbeiterrepublik. „Brüderliche Umarmungen, Rufe des Entzückens und der Begeisterung, Freiheitslieder, frohes Gelächter, Humor und Freude hörte man in der vieltausendköpfigen Menge, die vom Morgen bis Abend in der Stadt wogte. Die Stimmung war eine gehobene; man konnte beinahe glauben, daß ein neues, besseres Leben auf Erden beginnt. Ein tiefernstes und zugleich idyllisches, rührendes Bild." So schrieb damals der Korrespondent im liberalen Oswoboshdenije [5] des Herrn Peter v. Struve.

Das Jahr 1904 brachte gleich im Anfang den Krieg und für eine Weile eine Ruhepause in der Massenstreikbewegung mit sich. Zuerst ergoß sich eine trübe Welle polizeilich veranstalteter „patriotischer" Demonstrationen über das Land. Die „liberale" bürgerliche Gesellschaft wurde vorerst von dem zarisch-offiziellen Chauvinismus ganz zu Boden geschmettert. Doch nimmt die Sozialdemokratie bald den Kampfplatz wieder in Besitz; den polizeilichen Demonstrationen des patriotischen Lumpenproletariats werden revolutionäre Arbeiterdemonstrationen entgegengestellt. Endlich wecken die schmählichen Niederlagen der zarischen Armee auch die liberale Gesellschaft aus der Betäubung; es beginnt die Ära liberaler und demokratischer Kongresse, Bankette, Reden, Adressen und Manifeste. Der durch die Schmach des Krieges zeitweilig erdrückte Absolutismus läßt in seiner Zerfahrenheit die Herren gewähren, und sie sehen bereits den Himmel voller liberaler Geigen. Für ein halbes Jahr nimmt der bürgerliche Liberalismus die politische Vorderbühne in Besitz, das Proletariat tritt in den Schatten. Allein nach längerer Depression rafft sich der Absolutismus seinerseits wieder auf, die Kamarilla sammelt ihre Kräfte, und durch ein einziges kräftiges Aufstampfen des Kosakenstiefels wird die ganze liberale Aktion im Dezember ins Mauseloch gejagt. Die Bankette, Reden, Kongresse werden kurzerhand als eine „freche Anmaßung" verboten, und der Liberalismus sieht sich plötzlich am Ende seines Lateins. Aber genau dort, wo dem Liberalismus der Faden ausgegangen ist, beginnt die Aktion des Proletariats. Im Dezember 1904 bricht auf dem Boden der Arbeitslosigkeit der grandiose Generalstreik in Baku aus: Die Arbeiterklasse ist wieder auf dem Kampfplatz. Als das Reden verboten wurde und verstummte, begann wieder das Handeln. In Baku herrschte während einiger Wochen mitten im Generalstreik die Sozialdemokratie als unumschränkte Herrin der Lage, und die eigenartigen Ereignisse des Dezembers im Kaukasus hätten ein ungeheures Aufsehen erregt, wenn sie nicht so rapid von der steigenden Woge der Revolution übertroffen worden wären, die sie selbst aufgepeitscht hatten. Noch waren die phantastischen, unklaren Nachrichten von dem Generalstreik in Baku nicht in alle Enden des Zarenreichs gelangt, als im Januar 1905 der Massenstreik in Petersburg ausbrach.

Auch hier war der Anlaß bekanntlich ein winziger. Zwei Arbeiter der Putilow-Werke wurden wegen ihrer Zugehörigkeit zum legalen Subatowschen Verein entlassen. Diese Maßregelung rief am 16. Januar einen Solidaritätsstreik sämtlicher 12.000 Arbeiter dieser Werke hervor. Die Sozialdemokraten begannen aus Anlaß des Streiks eine rege Agitation um die Erweiterung der Forderungen und setzten die Forderung des Achtstundentages, des Koalitionsrechts, der Rede- und Preßfreiheit usw. durch. Die Gärung unter den Putilowschen Arbeitern teilte sich rasch dem übrigen Proletariat mit, und in wenigen Tagen standen 140.000 Arbeiter im Streik. Gemeinsame Beratungen und stürmische Diskussionen führten zur Ausarbeitung jener proletarischen Charte der bürgerlichen Freiheiten mit dem Achtstundentag an der Spitze, womit am 22. Januar 200.000 Arbeiter, von dem Priester Gapon [6] geführt, vor das Zarenschloß zogen. Der Konflikt der zwei gemaßregelten Putilow-Arbeiter hat sich binnen einer Woche in den Prolog der gewaltigsten Revolution der Neuzeit verwandelt.

Die zunächst darauffolgenden Ereignisse sind bekannt: Das Petersburger Blutbad hat im Januar und Februar in sämtlichen Industriezentren und Städten Rußlands, Polens, Litauens, der baltischen Provinzen, des Kaukasus', Sibiriens, vom Norden bis zum Süden, vom Westen bis zum Osten, riesenhafte Massenstreiks und Generalstreiks hervorgerufen. Allein bei näherem Zusehen treten jetzt die Massenstreiks in anderen Formen auf als in der bisherigen Periode. Diesmal gingen überall die sozialdemokratischen Organisationen mit Aufrufen voran; überall war die revolutionäre Solidarität mit dem Petersburger Proletariat ausdrücklich als Grund und Zweck des Generalstreiks bezeichnet; überall gab es zugleich Demonstrationen, Reden, Kämpfe mit dem Militär. Doch auch hier war von einem vorgefaßten Plan, einer organisierten Aktion keine Rede, denn die Aufrufe der Parteien vermochten kaum, mit den spontanen Erhebungen der Masse Schritt zu halten; die Leiter hatten kaum Zeit, die Losungen der vorausstürmenden Proletariermenge zu formulieren. Ferner: Die früheren Massen- und Generalstreiks entstanden aus einzelnen zusammenfließenden Lohnkämpfen, die in der allgemeinen Stimmung der revolutionären Situation und unter dem Eindruck der sozialdemokratischen Agitation rapid zu politischen Kundgebungen wurden; das ökonomische Moment und die gewerkschaftliche Zersplitterung waren der Ausgangspunkt, die zusammenfassende Klassenaktion und die politische Leitung das Schlußergebnis. jetzt ist die Bewegung eine umgekehrte. Die Januar- und Februargeneralstreiks brachen im voraus als einheitliche revolutionäre Aktion unter der Leitung der Sozialdemokratie aus; allein diese Aktion zerfiel bald in eine unendliche Reihe lokaler, partieller, ökonomischer Streiks in einzelnen Gegenden, Städten, Branchen, Fabriken. Den ganzen Frühling des Jahres 1905 hindurch bis in den Hochsommer hinein gärte im gesamten Riesenreich ein unermüdlicher ökonomischer Kampf fast des gesamten Proletariats gegen das Kapital, ein Kampf, der nach oben hin alle kleinbürgerlichen und liberalen Berufe: Handelsangestellte, Bankbeamte, Techniker, Schauspieler, Kunstberufe, ergreift, nach unten hin bis ins Hausgesinde, in das Subalternbeamtentum der Polizei, ja bis in die Schicht des Lumpenproletariats hineindringt und gleichzeitig aus der Stadt aufs flache Land hinausströmt und sogar an die eisernen Tore der Militärkasernen pocht.

Es ist dies ein riesenhaftes buntes Bild einer allgemeinen Auseinandersetzung der Arbeit mit dem Kapital, das die ganze Mannigfaltigkeit der sozialen Gliederung und des politischen Bewußtseins jeder Schicht und jedes Winkels abspiegelt und die ganze lange Stufenleiter vom regelrechten gewerkschaftlichen Kampf einer erprobten großindustriellen Elitetruppe des Proletariats bis zum formlosen Protestausbruch eines Haufens Landproletarier und zur ersten dunklen Regung einer aufgeregten Soldatengarnison durchläuft, von der wohlerzogenen, eleganten Revolte in Manschetten und Stehkragen im Kontor eines Bankhauses bis zum scheu-dreisten Murren einer klobigen Versammlung unzufriedener Polizisten in einer verräucherten, dunklen und schmutzigen Polizeiwachtstube.

Nach der Theorie der Liebhaber „ordentlicher und wohldisziplinierter" Kämpfe nach Plan und Schema, jener besonders, die es von weitem stets besser wissen wollen, wie es „hätte gemacht werden sollen", war der Zerfall der großen politischen Generalstreikaktion des Januar 1905 in eine Unzahl ökonomischer Kämpfe wahrscheinlich „ein großer Fehler", der jene Aktion „lahmgelegt" und in ein „Strohfeuer" verwandelt hatte. Auch die Sozialdemokratie in Rußland, die die Revolution zwar mitmacht, aber nicht „macht" und ihre Gesetze erst aus ihrem Verlauf selbst lernen muß, war im ersten Augenblick durch das scheinbar resultatlose Zurückfluten der ersten Sturmflut des Generalstreiks für eine Weile etwas aus dem Konzept gebracht. Allein, die Geschichte, die jenen „großen Fehler" gemacht hat, verrichtete damit, unbekümmert um das Räsonieren ihrer unberufenen Schulmeister, eine ebenso unvermeidliche wie in ihren Folgen unberechenbare Riesenarbeit der Revolution.

Die plötzliche Generalerhebung des Proletariats im Januar unter dem gewaltigen Anstoß der Petersburger Ereignisse war nach außen hin ein politischer Akt der revolutionären Kriegserklärung an den Absolutismus. Aber diese erste allgemeine direkte Klassenaktion wirkte gerade als solche nach innen um so mächtiger zurück, indem sie zum ersten Mal das Klassengefühl und Klassenbewußtsein in den Millionen und aber Millionen wie durch einen elektrischen Schlag weckte. Und dieses Erwachen des Klassengefühls äußerte sich sofort darin, daß der nach Millionen zählenden proletarischen Masse ganz plötzlich scharf und schneidend die Unerträglichkeit jenes sozialen und ökonomischen Daseins zum Bewußtsein kam, das sie Jahrzehnte in den Ketten des Kapitalismus geduldig ertrug. Es beginnt daher ein spontanes allgemeines Rütteln und Zerren an diesen Ketten. Alle tausendfältigen Leiden des modernen Proletariats erinnern es an alte, blutende Wunden. Hier wird um den Achtstundentag gekämpft, dort gegen die Akkordarbeit, hier werden brutale Meister auf einem Handkarren im Sack „hinausgeführt", anderswo gegen infame Strafsysteme, überall um bessere Löhne, hier und da um Abschaffung der Heimarbeit gekämpft. Rückständige, degradierte Berufe in großen Städten, kleine Provinzstädte, die bis dahin in einem idyllischen Schlaf dahindämmerten, das Dorf mit seinem Vermächtnis aus dem Leibeigentum – alles das besinnt sich plötzlich, vom Januarblitz geweckt, auf seine Rechte und sucht nun fieberhaft, das Versäumte nachzuholen. Der ökonomische Kampf war hier also in Wirklichkeit nicht ein Zerfall, eine Zersplitterung der Aktion, sondern bloß eine Frontänderung, ein plötzlicher und natürlicher Umschlag der ersten Generalschlacht mit dem Absolutismus in eine Generalabrechnung mit dem Kapital, die, ihrem Charakter entsprechend, die Form einzelner zersplitterter Lohnkämpfe annahm. Nicht die politische Klassenaktion wurde im Januar durch den Zerfall des Generalstreiks in ökonomische Streiks gebrochen, sondern umgekehrt; nachdem der in der gegebenen Situation und auf der gegebenen Stufe der Revolution mögliche Inhalt der politischen Aktion erschöpft war, zerfiel sie oder schlug vielmehr in eine ökonomische Aktion um.

In der Tat: Was konnte der Generalstreik im Januar weiter erreichen? Nur völlige Gedankenlosigkeit durfte eine Vernichtung des Absolutismus auf einen Schlag, durch einen einzigen „ausdauernden" Generalstreik nach dem anarchistischen Schema erwarten. Der Absolutismus muß in Rußland durch das Proletariat gestürzt werden. Aber das Proletariat bedarf dazu eines hohen Grades der politischen Schulung, des Klassenbewußtseins und der Organisation. Alle diese Bedingungen vermag es sich nicht aus Broschüren und Flugblättern, sondern bloß aus der lebendigen politischen Schule, aus dem Kampf und in dem Kampf, in den fortschreitenden Verlauf der Revolution anzueignen. Ferner kann der Absolutismus nicht in jedem beliebigen Moment, wozu bloß eine genügende „Anstrengung" und „Ausdauer" erforderlich, gestürzt werden. Der Untergang des Absolutismus ist bloß ein äußerer Ausdruck der inneren sozialen und Klassenentwicklung der russischen Gesellschaft. Bevor und damit der Absolutismus gestürzt werden kann, muß das künftige bürgerliche Rußland in seinem Innern, in seiner modernen Klassenscheidung hergestellt, geformt werden. Dazu gehört die Auseinandergrenzung der verschiedenen sozialen Schichten und Interessen, die Bildung außer der proletarischen, revolutionären auch nicht minder der liberalen, radikalen, kleinbürgerlichen, konservativen und reaktionären Parteien, dazu gehört die Selbstbesinnung, Selbsterkenntnis und das Klassenbewußtsein nicht bloß der Volksschichten, sondern auch der bürgerlichen Schichten. Aber auch diese vermögen sich nicht anders als im Kampf, im Prozeß der Revolution selbst, durch die lebendige Schule der Ereignisse, im Zusammenprall mit dem Proletariat sowie gegeneinander, in unaufhörlicher gegenseitiger Reibung zu bilden und zur Reife zu gedeihen. Diese Klassenspaltung und Klassenreife der bürgerlichen Gesellschaft sowie ihre Aktion im Kampfe gegen den Absolutismus wird durch die eigenartige führende Rolle des Proletariats und seine Klassenaktion einerseits unterbunden und erschwert, anderseits angepeitscht und beschleunigt. Die verschiedenen Unterströme des sozialen Prozesses der Revolution durchkreuzen einander, hemmen einander, steigern die inneren Widersprüche der Revolution, im Resultat beschleunigen und potenzieren [sie] aber damit nur ihre gewaltigen Ausbrüche.

So erfordert das anscheinend so einfache und nackte, rein mechanische Problem: der Sturz des Absolutismus, einen ganzen langen sozialen Prozeß, eine gänzliche Unterwühlung des gesellschaftlichen Bodens, das Unterste muß nach oben, das Oberste nach unten gekehrt, die scheinbare „Ordnung" in ein Chaos und aus dem scheinbaren „anarchischen" Chaos eine neue Ordnung umgeschaffen werden. Und nun in diesem Prozeß der sozialen Umschachtelung des alten Rußlands spielte nicht nur der Januarblitz des ersten Generalstreiks, sondern noch mehr das darauffolgende große Frühlings- und Sommergewitter der ökonomischen Streiks eine unersetzliche Rolle. Die erbitterte allgemeine Auseinandersetzung der Lohnarbeit mit dem Kapital hat im gleichen Maße zur Auseinandergrenzung der verschiedenen Volksschichten wie der bürgerlichen Schichten, zum Klassenbewußtsein des revolutionären Proletariats wie auch der liberalen und konservativen Bourgeoisie beigetragen. Und wie die städtischen Lohnkämpfe zur Bildung der starken monarchischen Moskauer Industriellenpartei [7] beigetragen haben, so hat der rote Hahn der gewaltigen Landerhebung in Livland zur raschen Liquidation des berühmten adelig-agrarischen Semstwo-Liberalismus geführt.

Zugleich aber hat die Periode der ökonomischen Kämpfe im Frühling und Sommer des Jahres 1905 dem städtischen Proletariat in der Gestalt der regen sozialdemokratischen Agitation und Leitung die Möglichkeit gegeben, die ganze Summe der Lehren des Januarprologs sich nachträglich anzueignen, sich die weiteren Aufgaben der Revolution klarzumachen. Im Zusammenhang damit steht aber noch ein anderes Ergebnis dauernden sozialen Charakters: eine allgemeine Hebung des Lebensniveaus des Proletariats, des wirtschaftlichen, sozialen und intellektuellen. Die Frühlingsstreiks des Jahres 1905 sind fast durchweg siegreich verlaufen. Als eine Probe aus dem enormen und noch meistens unübersehbaren Tatsachenmaterial seien hier nur einige Daten über ein paar der allein in Warschau von der Sozialdemokratie Polens und Litauens geleiteten wichtigsten Streiks angeführt. In den größten Fabriken der Metallbranche Warschaus – Aktiengesellschaft Lilpop, Rau & Löwenstein, Rudzki & Co., Bormann, Schwede & Co., Handtke, Gerlach & Pulst, Gebrüder Geisler, Eberhard, Wolski & Co., Aktiengesellschaft Konrad & Jarmuszkiewicz, Weber & Daehn, Gwizdzinski & Co., Drahtfabrik Wolanowski, Aktiengesellschaft Gostynski & Co., K. Brun & Sohn, Fraget, Norblin, Werner, Buch, Gebrüder Kenneberg, Labor, Lampenfabrik Dittmar, Serkowski, Weszyzki, zusammen 22 Fabriken, errangen die Arbeiter sämtlich nach einem vier- bis fünfwöchigen Streik (seit dem 25. und 26. Januar) den neunstündigen Arbeitstag, eine Lohnerhöhung von 15 bis 25 Prozent und verschiedene geringere Forderungen. In den größten Werkstätten der Holzbranche Warschaus, nämlich bei Karmanski, Damiecki, Gromel, Szerbinski, Treuerowski, Horn, Bevensee, Tworkowski, Daab & Martens, zusammen 10 Werkstätten, errangen die Streikenden bereits am 23. Februar den Neunstundentag; sie gaben sich jedoch nicht zufrieden und bestanden auf dem Achtstundentag, den sie auch nach einer weiteren Woche durchsetzten, zugleich mit einer Lohnerhöhung. Die gesamte Maurerbranche begann den Streik am 27. Februar, forderte gemäß der Parole der Sozialdemokratie den Achtstundentag und errang am 11. März den Neunstundentag, eine Lohnerhöhung für alle Kategorien, regelmäßige wöchentliche Lohnauszahlung usw. usw. Die Anstreicher, Stellmacher, Sattler und Schmiede errangen gemeinsam den Achtstundentag ohne Lohnverkürzung. Die Telephon-Werkstätten streikten zehn Tage und errangen den Achtstundentag und eine Lohnerhöhung um 10 bis 15 Prozent. Die große Leinenweberei Hielle & Dietrich (10.000 Arbeiter) errang nach neun Wochen Streik eine Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde und Lohnaufbesserung um 5 bis 10 Prozent. Und dasselbe Ergebnis in unendlichen Variationen sehen wir in allen übrigen Branchen Warschaus, in Lódz, in Sosnowiec.

Im eigentlichen Rußland wurde der Achtstundentag erobert: im Dezember 1904 von einigen Kategorien der Naphthaarbeiter in Baku, im Mai 1905 von den Zuckerarbeitern des Kiewer Rayons, im Januar 1905 in sämtlichen Buchdruckereien der Stadt Samara (wo zugleich eine Erhöhung der Akkordlöhne und Abschaffung der Strafen durchgesetzt wurde), im Februar in der Fabrik kriegsmedizinischer Instrumente, in einer Möbeltischlerei und in der Patronenfabrik in Petersburg, ferner wurde eine achtstündige Schicht in den Gruben von Wladiwostok eingeführt, im März in der staatlichen mechanischen Werkstatt der Staatspapiere, im April bei den Schmieden der Stadt Bobruisk, im Mai bei den Angestellten der elektrischen Stadtbahn in Tiflis, gleichfalls im Mai der achteinhalbstündige Arbeitstag in der Riesenbaumwollweberei von Morosow (bei gleichzeitiger Abschaffung der Nachtarbeit und Erhöhung der Löhne um 8 Prozent), im Juni der Achtstundentag in einigen Ölmühlen in Petersburg und Moskau, im Juli achteinhalb Stunden bei den Schmieden des Petersburger Hafens, im November in sämtlichen Privatdruckereien der Stadt Orel (bei gleichzeitiger Erhöhung des Zeitlohnes um 20 Prozent und der Akkordlöhne um 100 Prozent sowie der Einführung eines paritätischen Einigungsamtes).

Der Neunstundentag in sämtlichen Eisenbahnwerkstätten (im Februar), in vielen staatlichen Militär- und Marinewerkstätten, in den meisten Fabriken der Stadt Berdjansk, in sämtlichen Druckereien der Stadt Poltawa sowie der Stadt Minsk; neuneinhalb Stunden auf der Schiffswerft, Mechanischen Werkstatt und Gießerei der Stadt Nikolajew, im Juni nach einem allgemeinen Kellnerstreik in Warschau in vielen Restaurants und Cafés (bei gleichzeitiger Lohnerhöhung um 20 bis 40 % und einem zweiwöchigen Urlaub jährlich).

Der Zehnstundentag in fast sämtlichen Fabriken der Städte Lódz, Sosnowiec, Riga, Kowno, Reval, Dorpat, Minsk, Charkow, bei den Bäckern in Odessa, in den Handwerkstätten in Kischinjow, in einigen Hutfabriken in Petersburg, in den Zündholzfabriken in Kowno (bei gleichzeitiger Lohnerhöhung um 10 Prozent), in sämtlichen staatlichen Marinewerkstätten und bei sämtlichen Hafenarbeitern.

Die Lohnerhöhungen sind im allgemeinen geringer als die Verkürzung der Arbeitszeit, immerhin aber bedeutende; so wurde in Warschau Mitte März 1905 von dem städtischen Fabrikamt eine allgemeine Lohnerhöhung um 15 Prozent festgestellt; in dem Zentrum der Textilindustrie Iwanowo Wosnessensk erreichten die Lohnerhöhungen 7 bis 15 Prozent; in Kowno wurden von der Lohnerhöhung 73 Prozent der gesamten Arbeiterzahl betroffen. Ein fester Minimallohn wurde eingeführt: in einem Teile der Bäckereien in Odessa, in der Newaschen Schiffswerft in Petersburg usw.

Freilich werden die Konzessionen vielfach bald hier, bald dort wieder zurückgenommen. Dies gibt aber nur den Anlaß zu erneuten, noch erbitterteren Revanchekämpfen, und so ist die Streikperiode des Frühlings 1905 von selbst zum Prolog einer unendlichen Reihe sich immer weiter ausbreitender und ineinanderschlingender ökonomischer Kämpfe geworden, die bis auf den heutigen Tag dauern. In den Perioden des äußerlichen Stillstandes der Revolution, wo die Telegramme keine Sensationsnachrichten vom russischen Kampfplatz in die Welt tragen und wo der westeuropäische Leser mit Enttäuschung seine Morgenzeitung aus der Hand legt, mit der Bemerkung, daß in Rußland „nichts passiert sei", wird in Wirklichkeit in der Tiefe des ganzen Reiches die große Maulwurfsarbeit der Revolution ohne Rast Tag für Tag und Stunde für Stunde fortgesetzt. Der unaufhörliche intensive ökonomische Kampf setzt in rapid abgekürzten Methoden die Hinüberleitung des Kapitalismus aus dem Stadium der primitiven Akkumulation, des patriarchalischen Raubbaus in ein hochmodernes, zivilisiertes Stadium durch. Heute läßt die tatsächliche Arbeitszeit in der russischen Industrie nicht nur die russische Fabrikgesetzgebung, d. h. den gesetzlichen elfeinhalbstündigen Arbeitstag, sondern selbst die deutschen tatsächlichen Verhältnisse hinter sich. In den meisten Branchen der russischen Großindustrie herrscht heute der Zehnstundentag, der in Deutschland von der Sozialgesetzgebung als unerreichbares Ziel hingestellt wird. Ja, noch mehr; jener ersehnte „industrielle Konstitutionalismus", für den man in Deutschland schwärmt und um deswillen die Anhänger der opportunistischen Taktik jedes schärfere Lüftchen von den stehenden Gewässern des alleinseligmachenden Parlamentarismus fernhalten möchten, wird in Rußland gerade mitten im Revolutionssturm, aus der Revolution, zusammen mit dem politischen „Konstitutionalismus" geboren! Tatsächlich ist nicht bloß eine allgemeine Hebung des Lebensniveaus oder vielmehr des Kulturniveaus der Arbeiterschaft eingetreten. Das materielle Lebensniveau als eine dauernde Stufe des Wohlseins findet in der Revolution keinen Platz. Voller Widersprüche und Kontraste, bringt sie zugleich überraschende ökonomische Siege und brutalste Racheakte des Kapitalismus: heute den Achtstundentag, morgen Massenaussperrungen und nackten Hunger für Hunderttausende. Das Kostbarste, weil Bleibende, bei diesem scharfen revolutionären Auf und Ab der Welle ist ihr geistiger Niederschlag: das sprungweise intellektuelle, kulturelle Wachstum des Proletariats, das eine unverbrüchliche Gewähr für sein weiteres unaufhaltsames Fortschreiten im wirtschaftlichen wie im politischen Kampfe bietet. Allein, nicht bloß das. Das Verhältnis selbst des Arbeiters zum Unternehmer wird umgestülpt; seit den Januargeneralstreiks und den darauffolgenden Streiks des Jahres 1905 ist das Prinzip des kapitalistischen „Hausherrentums" de facto abgeschafft. In den größten Fabriken aller wichtigsten Industriezentren hat sich wie von selbst die Einrichtung der Arbeiterausschüsse gebildet, mit denen allein der Unternehmer verhandelt, die über alle Konflikte entscheiden. Und schließlich noch mehr: Die anscheinend chaotischen Streiks und die „desorganisierte" revolutionäre Aktion nach dem Januargeneralstreik wird zum Ausgangspunkt einer fieberhaften Organisationsarbeit. Madame Geschichte dreht den bürokratischen Schablonenmenschen, die an den Toren des deutschen Gewerkschaftsglücks grimmige Wacht halten, von weitem lachend eine Nase. Die festen Organisationen, die als unbedingte Voraussetzung für einen eventuellen Versuch zu einem eventuellen deutschen Massenstreik im voraus wie eine uneinnehmbare Festung umschanzt werden sollen, diese Organisationen werden in Rußland gerade umgekehrt aus dem Massenstreik geboren! Und während die Hüter der deutschen Gewerkschaften am meisten befürchten, daß die Organisationen in einem revolutionären Wirbel wie kostbares Porzellan krachend in Stücke gehen, zeigt uns die russische Revolution das direkt umgekehrte Bild: Aus dem Wirbel und Sturm, aus Feuer und Glut der Massenstreiks, der Straßenkämpfe steigen empor wie die Venus aus dem Meerschaum: frische, junge, kräftige und lebensfrohe – Gewerkschaften.

Hier nur wieder ein kleines Beispiel, das aber für das gesamte Reich typisch ist. Auf der zweiten Konferenz der Gewerkschaften Rußlands, die Ende Februar 1906 in Petersburg stattgefunden hat, sagte der Vertreter der Petersburger Gewerkschaften in seinem Bericht über die Entwicklung der Gewerkschaftsorganisationen der Zarenhauptstadt:

Der 22. Januar 1905, der den Gaponschen Verein weggespült hat, bildete einen Wendepunkt. Die Arbeiter aus der Masse haben an der Hand der Ereignisse gelernt, die Bedeutung der Organisation zu schätzen, und begriffen, daß nur sie selbst diese Organisationen schaffen können. – In direkter Verbindung mit der Januarbewegung entsteht in Petersburg die erste Gewerkschaft: die der Buchdrucker. Die zur Ausarbeitung des Tarifs gewählte Kommission arbeitete die Statuten aus, und am 19. Juni begann die Gewerkschaft ihre Existenz. Ungefähr um dieselbe Zeit wurde die Gewerkschaft der Kontoristen und der Buchhalter ins Leben gerufen. Neben diesen Organisationen, die fast offen (legal) existieren, entstanden vom Januar bis Oktober 1905 halbgesetzliche und ungesetzliche Gewerkschaften. Zu den ersteren gehört z. B. die der Apothekergehülfen und der Handelsangestellten. Unter den ungesetzlichen Gewerkschaften muß der Verein der Uhrmacher hervorgehoben werden, dessen erste geheime Sitzung am 24. April stattfand. Alle Versuche, eine allgemeine offene Versammlung einzuberufen, scheiterten an dem hartnäckigen Widerstand der Polizei und der Unternehmer in der Person der Handwerkskammer. Dieser Mißerfolg hat die Existenz der Gewerkschaft nicht verhindert. Sie hielt geheime Mitgliederversammlungen am 9. Juni und 14. August ab, abgesehen von den Sitzungen der Vorstände der Gewerkschaft. Die Schneider- und Schneiderinnengewerkschaft wurde im Frühling des Jahres 1905 in einer Versammlung im Walde gegründet, wo 70 Schneider anwesend waren. Nachdem die Frage der Gründung besprochen wurde, wählte man eine Kommission, die mit der Ausarbeitung des Statuts beauftragt wurde. Alle Versuche der Kommission, für die Gewerkschaft eine gesetzliche Existenz durchzusetzen, blieben erfolglos. Ihre Tätigkeit beschränkt sich auf die Agitation und Mitgliederwerbung in den einzelnen Werkstätten. Ein ähnliches Schicksal war der Schuhmachergewerkschaft beschieden. Im Juli wurde nachts in einem Walde außerhalb der Stadt eine geheime Versammlung einberufen. Mehr als 100 Schuhmacher kamen zusammen; es wurde ein Referat über die Bedeutung der Gewerkschaften, über ihre Geschichte in Westeuropa und ihre Aufgaben in Rußland gehalten. Darauf ward beschlossen, eine Gewerkschaft zu gründen; 12 Mann wurden in eine Kommission gewählt, die das Statut ausarbeiten und eine allgemeine Schuhmacherversammlung einberufen sollte. Das Statut wurde ausgearbeitet, aber es gelang vorläufig weder es zu drucken noch eine allgemeine Versammlung einzuberufen.

Das waren die ersten schweren Anfänge. Dann kamen die Oktobertage, der zweite allgemeine Generalstreik, das Zarenmanifest des 30. Oktobers [8] und die kurze „Verfassungsperiode". [9] Mit Feuereifer stürzen sich die Arbeiter in die Wogen der politischen Freiheit, um sie sofort zum Organisationswerk zu benutzen. Neben tagtäglichen politischen Versammlungen, Debatten, Vereinsgründungen wird sofort der Ausbau der Gewerkschaften in Angriff genommen. Im Oktober und November entstehen in Petersburg vierzig neue Gewerkschaften. Alsbald wird ein „Zentralbüro", d. h. ein Gewerkschaftskartell, gegründet, es erscheinen verschiedene Gewerkschaftsblätter und seit dem November auch ein Zentralorgan, Die Gewerkschaft. Das, was im obigen über Petersburg berichtet wurde, trifft im großen und ganzen auf Moskau und Odessa, Kiew und Nikolajew, Saratow und Woronesh, Samara und Nishni Nowgorod, auf alle größeren Städte Rußlands und in noch höherem Grade auf Polen zu. Die Gewerkschaften einzelner Städte suchen Führung miteinander, es werden Konferenzen abgehalten. Das Ende der „Verfassungsperiode" und die Umkehr zur Reaktion im Dezember 1905 macht zeitweilig auch ein Ende der offenen, breiten Tätigkeit der Gewerkschaften, bläst ihnen aber das Lebenslicht nicht aus. Sie wirken weiter im geheimen als Organisation und führen gleichzeitig ganz offen Lohnkämpfe. Es bildet sich ein eigenartiges Gemisch eines gesetzlichen und ungesetzlichen Zustandes des Gewerkschaftslebens aus, entsprechend der widerspruchsvollen revolutionären Situation. Aber mitten im Kampf wird das Organisationswerk mit aller Gründlichkeit, ja mit Pedanterie weiter ausgebaut. Die Gewerkschaften der Sozialdemokratie Polens und Litauens z. B., die auf dem letzten Parteitag (im Juni 1906) [10] durch fünf Delegierte von 10.000 zahlenden Mitgliedern vertreten waren, sind mit ordentlichen Statuten, gedruckten Mitgliedsbüchlein, Klebemarken usw. versehen. Und dieselben Warschauer und Lódzer Bäcker und Schuhmacher, Metallarbeiter und Buchdrucker, die im Juni 1905 auf den Barrikaden standen und im Dezember nur auf eine Parole aus Petersburg zum Straßenkampf warteten, finden zwischen einem Massenstreik und dem anderen, zwischen Gefängnis und Aussperrung, unter dem Belagerungszustand Muße und heiligen Ernst, um ihre Gewerkschaftsstatuten eingehend und aufmerksam zu diskutieren. Ja, diese gestrigen und morgigen Barrikadenkämpfer haben mehr als einmal in Versammlungen ihren Leitern unbarmherzig den Kopf gewaschen und mit dem Austritt aus der Partei gedroht, weil die unglücklichen gewerkschaftlichen Mitgliedsbüchlein nicht rasch genug – in geheimen Druckereien unter unaufhörlicher polizeilicher Hetzjagd – gedruckt werden konnten. Dieser Eifer und dieser Ernst dauern bis zur Stunde fort. In den ersten zwei Wochen des Juli 1906 sind z. B. in Jekaterinoslaw 15 neue Gewerkschaften entstanden: in Kostroma 6 Gewerkschaften, mehrere in Kiew, Poltawa, Smolensk, Tscherkassy, Proskurow – bis in die kleinsten Provinznester. In der Sitzung des Moskauer Gewerkschaftskartells vom 4. Juni d.J. wurde nach Entgegennahme der Berichte einzelner Gewerkschaftsdelegierter beschlossen, „daß die Gewerkschaften ihre Mitglieder disziplinieren und von Straßenkrawallen zurückhalten sollen, weil der Moment für den Massenstreik als ungeeignet betrachtet wird. Angesichts möglicher Provokationen der Regierung sollen sie achtgeben, daß die Masse nicht auf die Straße hinausströmt. Endlich beschloß das Kartell, daß in der Zeit, wo eine Gewerkschaft einen Streik führt, die anderen sich von Lohnbewegungen zurückzuhalten haben." Die meisten ökonomischen Kämpfe werden jetzt von den Gewerkschaften geleitet. [1*]

So hat der vom Januargeneralstreik ausgehende große ökonomische Kampf, der von da an bis auf den heutigen Tag nicht aufhört, einen breiten Hintergrund der Revolution gebildet, aus dem sich in unaufhörlicher Wechselwirkung mit der politischen Agitation und den äußeren Ereignissen der Revolution immer wieder bald hier und da einzelne Explosionen, bald allgemeine, große Hauptaktionen des Proletariats erheben. So flammen auf diesem Hintergrund nacheinander auf: am 1. Mai 1905 zur Maifeier ein beispielloser absoluter Generalstreik in Warschau mit einer völlig friedlichen Massendemonstration, die in einem blutigen Renkontre der wehrlosen Menge mit den Soldaten endet. Im Juni führt in Lódz ein Massenausflug, der von Soldaten zerstreut wird, zu einer Demonstration von 100.000 Arbeitern auf dem Begräbnis einiger Opfer der Soldateska, zu erneutem Renkontre mit dem Militär und schließlich zum Generalstreik, der am 23., 24. und 25. in den ersten Barrikadenkampf im Zarenreiche übergeht. Im Juni gleichfalls explodiert im Odessaer Hafen aus einem kleinen Zwischenfall an Bord des Panzerschiffes Potjomkin [11] die erste große Matrosenrevolte der Schwarzmeerflotte, die sofort als Rückwirkung in Odessa und Nikolajew einen gewaltigen Massenstreik hervorruft. Als weiteres Echo folgen: der Massenstreik und Matrosenrevolten in Kronstadt, Libau, Wladiwostok. [12]

In den Monat Oktober fällt das grandiose Experiment Petersburgs mit der Einführung des Achtstundentags. Der Rat der Arbeiterdelegierten beschließt, in Petersburg auf revolutionärem Wege den Achtstundentag durchzusetzen. Das heißt: An einem bestimmten Tage erklären sämtliche Arbeiter Petersburgs ihren Unternehmern, daß sie nicht gewillt sind, länger als acht Stunden täglich zu arbeiten, und verlassen zur entsprechenden Stunde die Arbeitsräume. Die Idee gibt Anlaß zu einer lebhaften Agitation, wird vom Proletariat mit Begeisterung aufgenommen und ausgeführt, wobei die größten Opfer nicht gescheut werden. So bedeutete zum Beispiel der Achtstundentag für die Textilarbeiter, die bis dahin elf Stunden, und zwar bei Akkordlöhnen arbeiteten, einen enormen Lohnausfall, den sie jedoch bereitwillig akzeptierten. Binnen einer Woche herrscht in sämtlichen Fabriken und Werkstätten Petersburgs der Achtstundentag, und der Jubel der Arbeiterschaft kennt keine Grenzen. Bald rüstet jedoch das anfangs verblüffte Unternehmertum zur Abwehr: es wird überall mit der Schließung der Fabriken gedroht. Ein Teil der Arbeiter läßt sich auf Verhandlungen ein und erringt hier den Zehn-, dort den Neunstundentag. Die Elite des Petersburger Proletariats jedoch, die Arbeiter der großen staatlichen Metallwerke, bleiben unerschüttert, und es erfolgt eine Aussperrung, die 45.000 bis 50.000 Mann für einen Monat aufs Pflaster setzt. Durch diesen Abschluß spielt die Achtstundenbewegung in den allgemeinen Massenstreik des Dezember hinein, den die große Aussperrung in hohem Maße unterbunden hat.

Inzwischen folgt aber im Oktober als Antwort auf das Bulyginsche Dumaprojekt [13] der zweite gewaltigste allgemeine Massenstreik im gesamten Zarenreich, zu dem die Eisenbahner die Parole ausgeben. Diese zweite revolutionäre Hauptaktion des Proletariats trägt schon einen wesentlich anderen Charakter als die erste im Januar. Das Element des politischen Bewußtseins spielt schon eine viel größere Rolle. Freilich war auch hier der erste Anlaß zum Ausbruch des Massenstreiks ein untergeordneter und scheinbar zufälliger: der Konflikt der Eisenbahner mit der Verwaltung wegen der Pensionskasse. Allein die darauf erfolgte allgemeine Erhebung des Industrieproletariats wird vom klaren politischen Gedanken getragen. Der Prolog des Januarstreiks war ein Bittgang zum Zaren um politische Freiheit, die Losung des Oktoberstreiks lautete: Fort mit der konstitutionellen Komödie des Zarismus! Und dank dem sofortigen Erfolg des Generalstreiks, dem Zarenmanifest vom 30. Oktober, fließt die Bewegung nicht nach innen zurück, wie im Januar, um erst die Anfänge des ökonomischen Klassenkampfes nachzuholen, sondern ergießt sich nach außen, in eine eifrige Betätigung der frisch eroberten politischen Freiheit. Demonstrationen, Versammlungen, eine junge Presse, öffentliche Diskussionen und blutige Massaker als das Ende vom Liede, darauf neue Massenstreiks und Demonstrationen – das ist das stürmische Bild der November- und Dezembertage. Im November wird auf den Appell der Sozialdemokratie hin in Petersburg der erste demonstrative Massenstreik veranstaltet als Protestkundgebung gegen die Bluttaten und die Verhängung des Belagerungszustandes in Livland und Polen. Die Gärung nach dem kurzen Verfassungstraum und dem grausamen Erwachen führt endlich im Dezember zum Ausbruch des dritten allgemeinen Massenstreiks im ganzen Zarenreich. Diesmal sind der Verlauf und der Ausgang wieder ein ganz anderer als in den beiden früheren Fällen. Die politische Aktion schlägt nicht mehr in eine ökonomische um wie im Januar, sie erringt aber auch nicht mehr einen raschen Sieg wie im Oktober. Die Versuche der zarischen Kamarilla mit der wirklichen politischen Freiheit werden nicht mehr gemacht, und die revolutionäre Aktion stößt somit zum ersten Male in ihrer ganzen Breite auf die starre Mauer der physischen Gewalt des Absolutismus. Durch die logische innere Entwicklung der fortschreitenden Ereignisse schlägt der Massenstreik diesmal um in einen offenen Aufstand, einen bewaffneten Barrikaden- und Straßenkampf in Moskau. Die Moskauer Dezembertage schließen als der Höhepunkt der auf steigenden Linie der politischen Aktion und der Massenstreikbewegung das erste arbeitsreiche Jahr der Revolution ab.

Die Moskauer Ereignisse zeigen zugleich im kleinen Probebild die logische Entwicklung und die Zukunft der revolutionären Bewegung im ganzen: ihren unvermeidlichen Abschluß in einem allgemeinen offenen Aufstand, der aber seinerseits wieder nicht anders zustande kommen kann als durch die Schule einer Reihe vorbereitender partieller Aufstände, die ebendeshalb vorläufig mit partiellen äußeren „Niederlagen" abschließen und, jeder einzeln betrachtet, als „verfrüht" erscheinen mögen.

Das Jahr 1906 bringt die Dumawahlen und die Dumaepisode. Das Proletariat boykottiert aus kräftigem revolutionärem Instinkt und klarer Erkenntnis der Lage die ganze zarisch-konstitutionelle Farce, und den Vordergrund der politischen Bühne nimmt für einige Monate wieder der Liberalismus ein. Die Situation des Jahres 1904 kehrt anscheinend wieder: Eine Periode des Redens tritt an Stelle des Handelns, und das Proletariat tritt für eine Zeitlang in den Schatten, um sich desto fleißiger dem gewerkschaftlichen Kampf und dem Organisationswerk zu widmen. Die Massenstreiks verstummen, während knatternde Raketen der liberalen Rhetorik Tag für Tag abgefeuert werden. Schließlich rasselt der eiserne Vorhang plötzlich herunter, die Schauspieler werden auseinandergejagt, von den liberalen Raketen bleibt nur Rauch und Dunst übrig. Ein Versuch des Zentralkomitees der russischen Sozialdemokratie, als Demonstration für die Duma und für die Wiedereröffnung der Periode des liberalen Redens einen vierten Massenstreik in ganz Rußland hervorzurufen, fällt platt zu Boden. Die Rolle der politischen Massenstreiks allein ist erschöpft, der Übergang des Massenstreiks in einen allgemeinen Volksaufstand und Straßenkampf aber noch nicht herangereift. Die liberale Episode ist vorbei, die proletarische hat noch nicht wieder begonnen. Die Bühne bleibt vorläufig leer.


Fußnote

1*. In den zwei ersten Wochen des Juni 1906 allein wurden folgende Lohnkämpfe geführt: bei den Buchdruckern in Petersburg, Moskau, Odessa, Minsk, Wilna, Saratow, Mogiljow, Tambow um den Achtstundentag und die Sonntagsruhe; ein Generalstreik der Seeleute in Odessa, Nikolajew, Kertsch, Krim, Kaukasus, auf der Wolga-Flotte, in Kronstadt, in Warschau und Plock um die Anerkennung der Gewerkschaft und Freilassung der verhafteten Arbeiterdelegierten; bei den Hafenarbeitern in Saratow, Nikolajew, Zarizyn, Archangelsk, Nishni Nowgorod, Rybinsk. Die Bäcker streikten in Kiew, Archangelsk, Bialystok, Wilna, Odessa, Charkow, Brest-Litowsk, Radom, Tiflis; die Landarbeiter in den Distrikten Werchnedneprowsk, Borissowsk, Simferopol, in den Gouvernements Podolsk, Tula, Kursk, in den Distrikten Koslow, Lipowcz, in Finnland, im Gouvernement Kiew, im Jelisawetgrader Distrikt. In mehreren Städten streikten in dieser Periode gleichzeitig fast sämtliche Gewerbezweige, so in Saratow, Archangelsk, Kertsch, Krementschug. In Bachmut gab es einen Generalstreik der Kohlenarbeiter des ganzen Reviers. In anderen Städten ergriff die Lohnbewegung binnen der erwähnten zwei Wochen nacheinander alle Gewerbezweige, so in Kiew, Petersburg, Warschau, Moskau, im ganzen Rayon Iwanowo-Wosnessensk. Zweck der Streiks überall: Verkürzung der Arbeitszeit, Sonntagsruhe, Lohnforderungen. Die meisten Streiks verliefen siegreich. Es wird in den lokalen Berichten hervorgehoben, daß sie zum Teil Arbeiterschichten ergriffen, die sich zum ersten Male an einer Lohnbewegung beteiligten. (Anm. – R.L.)



Anmerkungen

1. Nikolaus II. Romanov (der Blutige) (1868–1917): letzter russischer Zar; regierte 1894–1917; verantwortlich für blutige Unterdrückung der Arbeiterbewegung sowie Niederschlagung mehrerer Bauernaufstände; mit seiner Familie Juli 1918 in Jekaterinburg auf Beschluß des örtlichen Sowjets erschossen, um zu vermeiden, daß sie in die Hände von konterrevolutionären Truppen fielen.

2. Von Januar 1904 bis September 1905 hatte Japan einen imperialistischen Krieg gegen Rußland um die Vorherrschaft im Fernen Osten geführt. Die schwere Niederlage der russischen Truppen im Jahre 1905 schwächte den Zarismus und verschärfte die revolutionäre Krise in Rußland.

3. Auf Initiative des Gendarmerieobersten S.W. Subatow machte die zaristische Regierung von 1901 bis 1903 den Versuch, die Arbeiter vom revolutionären Kampf abzulenken, indem sie legale, von der Polizei kontrollierte Arbeiterorganisationen schuf. – Sergei Wassilewitsch Subatow (1864–1917): Gendarmerieoberst; überzeugter Monarchist; Inspirator und Organisator des „Polizeisozialismus" (der sogenannten Subatowstschina); gründete 1901-03 Arbeiterorganisationen unter polizeilicher Aufsicht mit dem Ziel, die Arbeiter von revolutionären Kampf abzulenken; einer seiner Agenten war der Priester Georgi Gapon; vom Innenminister Plehwe entlassen August 1903 aus immer noch ungeklärten Gründen; beging Selbstmord März 1917, als er erfuhr, daß der Zar abgedankt hatte.

4. Der Ökonomismus war die erste Erscheinungsform des Opportunismus in der Arbeiterbewegung Rußlands in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Die Ökonomisten traten für trade-unionistische Kampfformen ein und wandten sich gegen den politischen Kampf des Proletariats.

5. Die Zeitung Oswoboshdenije erschien als illegales Organ bürgerlich-liberaler Richtung in Stuttgart in den Jahren 1902 bis 1905 unter der Redaktion von P.B. Struve. Um diese Organ gruppierte sich die russische liberal-monarchistische Bourgeoisie. – Pjotr B. Struve (1870–1944): russischer Publizist und Ökonom; während der 1890er Jahre Sozialdemokrat; Verfasser des ersten Manifests der russischen Sozialdemokratie; legaler Marxist; Abgeordneter in der II. Duma; bis 1905 Liberaler; seit der Gründung der Partei der Konstitutionellen Demokraten (Kadetten) Mitglied ihres ZK; seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs Ideologe des aggressiven russischen Imperialismus; nach der Oktoberrevolution von 1917 erbitterter Gegner der Sowjetmacht; Mitglied der konterrevolutionären Regierung von Wrangel; weißer Emigrant.

6. Georgi Appolonowitsch Gapon (1870–1906): russischer Priester; schuf 1903/1904 im Auftrag und unter dem Schutz der Polizei in Petersburg „Arbeiterorganisationen", um die Arbeiter von der sozialdemokratischen Bewegung fernzuhalten; Initiator der Petition zum Zaren und der Petersburger Demonstration am 22. Januar 1905; floh nach Niederschlagung der Demonstration ins Ausland; versuchte vergeblich, alle Gegner des Zarismus zu vereinigen; kehrte später nach Rußland zurück und nahm seine Verbindung mit der Geheimpolizei wieder auf; als Provokateur und Spitzel entlarvt; von den Sozialrevolutionären ermordet.

7. Die Handels- und Industriepartei war eine konterrevolutionäre Partei des Großkapitals des Zentralen Industriegebietes. Sie wurde nach Veröffentlichung des Oktobermanifests 1905 in Moskau gegründet und zerfiel Ende 1906.

8. Die zaristische Regierung sah sich angesichts des politischen Generalstreiks in Rußland gezwungen, konstitutionelle Zugeständnisse zu machen. Im Manifest vom 30. Oktober 1905 wurden bürgerliche Freiheiten gewährt, der Kreis der Wahlberechtigten für die Duma erweitert und der Duma die legislative Gewalt gegeben.

9. Gemeint ist die Zeit von Anfang 1906 bis Juli 1906.

10. Der fünfte Parteitag der Sozialdemokratie des Königreichs Polen und Litauens fand im Juni 1906 illegal in Zakopane statt.

11. Am 27. Juni 1905 war auf dem russischen Panzerkreuzer Potjomkin ein Matrosenaufstand ausgebrochen, der die erste revolutionäre Massenaktion in der zaristischen Armee und Flotte darstellte.

12. Am 8. und 9. November 1905 hatten sich in Kronstadt Matrosen und Soldaten erhoben. Der Aufstand wurde niedergeschlagen und 1500 Matrosen sowie einige hundert Soldaten von einem Militärgericht zum Tode verurteilt. Ein Solidaritätstreik der Petersburger Arbeiter rettete die Verurteilten vor dem Erschießen. – In Libau brach am 15. Juli 1905 ein Matrosenaufstand aus. Da er unorganisiert war und keine Unterstützung erhielt, erlitt er eine Niederlage. – Am 12. und 13. November 1905 war in Wladiwostok ein Matrosenaufstand ausgebrochen, der von der zaristischen Truppenführung leicht niedergeschlagen werden konnte, da sich unter den Teilnehmern des Aufstandes nur wenige politisch bewußte Matrosen befanden.

13. Am 19. August 1905 hatte die zaristische Regierung ein vom Innenminister A.G. Bulygin verfaßtes Gesetz für die Wahlen zu einer Reichsduma erlassen. Danach war die Duma nur als beratendes Organ vorgesehen, und die Wahlen sollten nach dem Ständeprinzip und nach einem festgelegten Vermögenszensus vollzogen werden.

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Zuletzt aktualisiert am 13.1.2012


freeassociations: Rosa Luxemburg: Massenstreik, Partei u. Gewerkschaften - 3
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https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1906/mapage/kap3.htm

ローザ・ルクセンブルグ:集団ストライキ、党および労働組合-3

ローザ・ルクセンブルク
自然発生的
自然に成長する

大衆ストライキ・党および労働組合
1906
邦訳選集②所収
「ゼネスト、党および労働組合」のRL。秋のマンハイムでの党大会。1906年にローザルクセンブルグは厳しい決断をしました。
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https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1906/mapage/kap3.htm

ゼネスト、党および労働組合

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ローザ・ルクセンブルグ



III

マスストライキは、ドイツでの現在の議論で主に想定されているように、非常に明確かつ単純に考案された、明確に定義された個々の現象です。政治的大規模ストライキの話だけがあります。それは、党と労働組合当局の時宜を得た相互理解に基づいて、最も重要な政治的理由のために行われ、その後、規律の精神で実行される、産業プロレタリアートによる一度の壮大なストライキと考えられています。最高の秩序と最も美しい秩序でさえ、主要な当局の時宜を得た決議で打ち砕かれ、それによって支援の規制、費用、犠牲者、言い換えれば、マスストライキの全体的な物質収支が正確に決定されますあらかじめ。

そして彼らはそれを通り抜け続けます。ロシアでの大規模なストライキについて話す人は誰でも、何よりもその歴史を見なければなりません。

ロシア革命の現在の公式期間は、1905年1月22日のサンクトペテルブルクのプロレタリアートの蜂起から、皇帝の宮殿の前での20万人の労働者の行列から、ひどい血の風呂で終わったのは当然のことです。よく知られているように、ピーターズバーグでの血なまぐさい虐殺は、数日以内にロシア全土を襲い、ピーターズバーグからすべての人々に革命の嵐の叫びをもたらした最初の巨大な一連の大虐殺の発生の合図でした帝国の隅とプロレタリアートの最も広いセクションに。しかし、1月22日のピーターズバーグ蜂起は、1905年1月に皇帝の首都のプロレタリアートを以前に握っていた大規模なストライキの極端な瞬間にすぎませんでした。ピーターズバーグでのこの1月の大規模なストライキは、1904年12月にバクーのコーカサスで発生し、しばらくの間ロシア全土を停滞させた巨大なゼネストの直接の印象の下で間違いなく起こった。彼らの側では、バクーでの12月の出来事は、1903年と1904年の定期的な地震のようにロシア南部全体を震撼させた大規模な大規模なストライキの最後の強力な派生物にすぎず、そのプロローグはバトゥミでの大規模なストライキでした。コーカサス)1902年3月。現在進行中の革命的な噴火の連鎖におけるこの最初の大規模なストライキ運動は、1896年と1897年のピーターズバーグ繊維労働者の大規模なゼネストから最終的にわずか4〜5年です。そして、この運動が数年間の明らかな停滞と厳格な反応によって今日の革命から外向きに分離されているように見える場合、階級意識と革命的エネルギーの現在のレベルまでのロシアのプロレタリアートの内部の政治的発展を知っているすべての人が現代の物語になります大規模な闘争の多くは、それらのピーターズバーグのゼネストから始まります。それらは、その後のマスストライキのすべての主要な要素をすでに芽の中に含んでいるので、マスストライキの問題にとって重要です。現在の大衆闘争の歴史は、ピーターズバーグのゼネストから始まります。それらは、その後のマスストライキのすべての主要な要素をすでに芽の中に含んでいるので、マスストライキの問題にとって重要です。現在の大衆闘争の歴史は、ピーターズバーグのゼネストから始まります。それらは、その後のマスストライキのすべての主要な要素をすでに芽の中に含んでいるので、マスストライキの問題にとって重要です。

まず第一に、1896年のピーターズバーグのゼネストは純粋に経済的な部分賃金戦争のように見えます。その原因は、ピーターズバーグの変人と織工の耐え難い労働条件でした。13、14、15時間の労働時間、惨めな賃金、そして最も価値のないビジネス上の嫌がらせのサンプルカード全体です。繊維労働者は、明らかに小さな状況が対策をあふれさせるまで、この状況に長い間辛抱強く耐えました。1896年5月、今日の皇帝ニコライ2世の戴冠式は、革命家を恐れて2年間延期されました。[1]そしてこの機会に、ピーターズバーグの雇用主は、労働者に3日間の強制休暇を与えることで愛国的な熱意を示しましたが、奇妙なことに、当時の賃金の支払いを拒否しました。その結果怒っていた繊維労働者は動き始めました。Jekaterinenhofer庭園で最も啓蒙された約300人の労働者と協議した後、ストライキが決定され、要求が策定されました。1。戴冠式の日の賃金の支払い。2.10時間半の作業。3.ピース賃金の増加。これは5月24日に起こりました。一週間後、彼らはすべて元気になりました製織工場と紡績工場が閉鎖され、40,000人の労働者がゼネストにあった。今日、革命の大規模な大規模なストライキに対して測定すると、このイベントは些細なことのように思えるかもしれません。当時ロシアの政治的硬直性では、ゼネストは前代未聞のことであり、それ自体が小規模な革命でした。もちろん、最も残忍な迫害が始まり、約1,000人の労働者が逮捕され、国外追放され、ゼネストは鎮圧された。

ここでは、後の大規模ストライキのすべての主要な機能をすでに見ることができます。運動の次の原因は非常に偶然であり、実際には従属的であり、その発生は初歩的なものでした。しかし、運動の創造において、社会民主主義の長年の動揺の成果が現れ、ゼネストの過程で、社会民主主義の動揺者は運動の先頭に立ち、積極的な革命的動揺のためにそれらを指示し、使用しました。さらに、ストライキは外見上は単なる経済的賃金闘争であり、政府の立場と社会民主党の動揺だけで、それは一次的な政治現象となった。そして最後に、ストライキは抑制され、労働者は「敗北」に苦しんだ。しかし、早くも翌年の1月、1897年、ピーターズバーグの繊維労働者はゼネストを繰り返し、今回は目覚ましい成功を収めました。ロシア全土に11時間半の労働日が合法的に導入されました。しかし、はるかに重要な結果でした。1896年の最初のゼネストは、組織やストライキ資金の痕跡なしに行われたため、ロシア本土で激しい労働組合闘争が始まり、すぐにピーターズバーグからその他の国々に広がりました。国のそして社会民主主義の闘争への動揺と組織は全く新しい展望を開いた、しかし次の期間の教会の庭の明らかに静かな中で目に見えないほくろの仕事を通してプロレタリア革命を準備した。ロシア全土で11時間半の労働日の合法的な導入。しかし、はるかに重要な結果でした。1896年の最初のゼネストは、組織やストライキ資金の痕跡なしに行われたため、ロシア本土で激しい労働組合闘争が始まり、すぐにピーターズバーグからその他の国々に広がりました。国と社会民主主義者にとって、動揺と組織はまったく新しい展望を開いたが、次の時代の教会の庭の明らかに静かな場所で、目に見えないほくろの仕事がプロレタリア革命を準備した。ロシア全土で11時間半の労働日の合法的な導入。しかし、はるかに重要な結果でした。1896年の最初のゼネストは、組織やストライキ資金の痕跡なしに行われたため、ロシア本土で激しい労働組合闘争が始まり、すぐにピーターズバーグからその他の国々に広がりました。国のそして社会民主主義の闘争に動揺と組織は全く新しい展望を開いた、しかし次の期間の教会の庭の明らかに静かな中で目に見えないほくろの仕事を通してプロレタリア革命を準備した。

1902年3月の白人ストライキの発生は、明らかに偶然であり、1896年の日本戦争のそれとまったく異なる場合でも、純粋に経済的で部分的な瞬間によって引き起こされた[2]。そしてそれと一緒に、初期の革命的な発酵において最も強力な要因でした。危機は巨大な失業を生み出し、プロレタリア大衆の動揺を煽ったので、政府は労働者階級を落ち着かせるためにそれぞれの故郷に「余分な手」を押し付けることを約束した。バトゥムでは、デモ、逮捕、虐殺、そして最終的には純粋に経済的で部分的な問題が突然政治的かつ革命的な出来事となった政治的プロセスにつながりました。

早くも1902年11月、最初の真に革命的な余波がロストフでのゼネストの形で続いた。ドンに。この運動の推進力は、ウラジカウカシア鉄道のワークショップでの賃金格差から来ました。政権は賃金を引き下げたいと考えていたので、ドンの社会​​民主主義委員会は次の要求に対してストライキを呼びかけた:1日9時間、賃金の引き上げ、罰金の廃止、人気のないエンジニアの解雇など。すべての鉄道ワークショップがストライキを行った。彼らはすぐに他のすべての職業に加わり、突然ロストフでは前例のない事態が蔓延しました。すべての産業活動は中断されましたが、毎日15,000〜20,000人の労働者のモンスター会議が屋外で開催され、時には非常線のコサックに囲まれていました。社会民主主義の人気スピーカーが初めて公然と登場し​​、社会主義と政治的自由についてのきらめくスピーチが途方もない熱意をもって授受され、革命的な訴えが何万部にもわたって回覧されました。厳格で絶対主義的なロシアの真っ只中で、ロストフのプロレタリアートは初めて集会の権利、言論の自由を暴風雨にさらしている。もちろん、ここでも虐殺なしには消えません。ほんの数日で、ウラジカウカの鉄道ワークショップ間の賃金格差は、一般的な政治的ストライキと革命的な街頭戦闘に変わりました。余波で、駅ですぐにゼネストがありました 厳格で絶対主義的なロシアの真っ只中で、ロストフのプロレタリアートは初めて集会の権利と言論の自由を暴風雨にさらしている。もちろん、虐殺なしでは消えません。ほんの数日で、ウラジカウカの鉄道ワークショップ間の賃金格差は、一般的な政治的ストライキと革命的な街頭戦闘に変わりました。余波で、駅ですぐにゼネストがありました 厳格で絶対主義的なロシアの真っ只中で、ロストフのプロレタリアートは初めて集会の権利と言論の自由を一気に奪いました。もちろん、ここでも虐殺なしには消えません。ほんの数日で、ウラジカウカの鉄道ワークショップ間の賃金格差は、一般的な政治的ストライキと革命的な街頭戦闘に変わりました。余波で、駅ですぐにゼネストがありました同じ鉄道路線のTikhoreetskここでも虐殺と裁判があり、チホレツクもエピソードとして、不可分の革命的瞬間の連鎖に織り込まれました。

1903年の春は、ロストフとチホレツクでのストライキの抑制に対する答えを与えました。ロシア南部全体が5月、6月、7月に発砲しました。バクー、トビリシ、バトゥーム、イェリサヴェトグラード、オデッサ、キエフ、ニコラエフ、エカテリノスラフは文字通りゼネストにあります。しかし、ここでも、いくつかの先入観のある計画に従って、動きは中心から発生しません。それは、さまざまな理由で、さまざまな形で、個々のポイントから一緒に流れます。それはバクーを開始しそこでは個々の工場や産業のいくつかの部分的な賃金闘争が最終的にゼネストに開かれます。ではトビリシストライキは午前6時から午後11時まで働く2,000人の貿易労働者を開始します。彼らは皆、7月4日の午後8時に店を出て、店主に閉店するように町を行列します。勝利は完全なものです。商業従業員は8時間から8時間の労働時間を獲得し、すべての工場、ワークショップ、オフィスがすぐに参加します。新聞は表示されません。路面電車の通行は軍の保護の下でのみ行うことができます。-ではJelisavetgradストライキは、純粋に経済的要求のあるすべての工場で7月10日に始まります。それらのほとんどは承認され、ストライキは7月14日に終了します。しかし、2週間後、再び発生します。今回はパン職人がスローガンを掲げ、続いて石工、大工、染色、製粉所、そして最後にすべての工場労働者が再びスローガンを掲げます。-オデッサでは、運動は賃金戦争から始まります。そこでは、有名な憲兵ズバトフのプログラムに従って政府機関によって設立された「合法的な」労働者協会があります[3]。関与した。歴史的な弁証法は再びそのきちんとした悪ふざけの1つを実行する機会を利用しました:1896年の大規模なピーターズバーグゼネストを含む初期の経済闘争はロシアの社会民主主義にいわゆる「経済主義」を誇張させました[4 ]それによって、それは労働者の間でのズバトフのデマゴーグの出来事のための土台を準備しました。しかし、しばらくすると、革命的な大潮流が偽旗作戦で船を回し、革命的なプロレタリア艦隊の先頭で泳ぐことを余儀なくされました。1904年の春、ズバトフ協会は、1905年1月のピーターズバーグでのゼネストのように、オデッサでのゼネストのスローガンを発表しました。オデッサの労働者は、政府の誠実な労働者への優しさと純粋な経済的闘争への同情の妄想に落ち着き、突然テストを試みたいと思い、ズバトフの「労働者協会」にストライキを強要した。最も控えめな要求のための工場。彼らは単に起業家によって舗装に置かれました、そして彼らが彼らの協会の指導者に約束された公式の保護を要求したとき、紳士は蒸発し、労働者を野生の発酵に残しました。すぐに社会民主党が主導権を握り、ストライキ運動は他の工場にも広がった。7月1日に2,500人の鉄道労働者がストライキを行い、7月4日に港湾労働者がストライキを行い、賃金を80コペイカから2ルーブルに引き上げ、労働時間を30分短縮した。7月6日、船員が運動に参加します。7月13日、路面電車のスタッフが出かけ始めました。今、すべてのストライカーの集まりがあります そしてストライキの動きは他の工場にも広がった。7月1日に2,500人の鉄道労働者がストライキを行い、7月4日に港湾労働者がストライキを行い、賃金を80コペイカから2ルーブルに引き上げ、労働時間を30分短縮した。7月6日、船員が運動に参加します。7月13日、路面電車のスタッフが出かけ始めました。今、すべてのストライカーの集まりがあります そしてストライキの動きは他の工場にも広がった。7月1日に2,500人の鉄道労働者がストライキを行い、7月4日に港湾労働者がストライキを行い、賃金を80コペイカから2ルーブルに引き上げ、労働時間を30分短縮した。7月6日、船員が運動に参加します。7月13日、路面電車のスタッフがストライキを行います。今、すべてのストライカーの集まりがあります代わりに7000-8000人の男性。工場から工場へと移動し、雪崩のように成長する列車が形成され、すでに40,000〜50,000人の強い群衆が港に行き、すべての作業を停止させます。間もなく、市内全域でゼネストが発生します。-キエフで鉄道ワークショップでのストライキは7月21日に始まります。ここでも、次の原因は悲惨な労働条件であり、賃金が要求されます。翌日、鋳造所はそれに続いた。7月23日、ゼネストの合図となる事件が発生した。その夜、2人の鉄道労働者の代表が逮捕された。ストライカーはすぐに解放を要求し、これが行われない場合、彼らは列車を町から出さないことに決めます。駅では、妻と子供を持つすべてのストライカーがレールに座っています-人間の頭の海。あなたはライフルボレーで脅します。その後、労働者は胸をむき出しにして、「撃て!」と叫びます。無防備で着席している群衆と、女性と子供を含む30〜40体の死体にバレーボールが発射されます。広場にとどまりなさい。このニュースに応えて、キエフ全員が同じ日にストライキを行った。殺害された遺体は群衆によって持ち上げられ、大量の行列で運ばれます。会議、スピーチ、逮捕、個々のストリートファイト-キエフは革命の真っ只中にあります。運動はまもなく終了します。しかし、そうすることで、プリンターは労働時間の1時間の短縮と、賃金の1ルーブルの増加を達成しました。酵母工場では1日8時間が導入されました。鉄道ワークショップは省の決定により閉鎖された。他の業界は、彼らの要求に対して部分的なストライキを続けました。-で 会議、スピーチ、逮捕、個々のストリートファイト-キエフは革命の真っ只中にあります。運動はまもなく終了します。しかし、そうすることで、プリンターは労働時間の1時間の短縮と、ルーブルによる賃金の上昇を達成しました。酵母工場では1日8時間が導入されました。鉄道ワークショップは省の決定により閉鎖された。他の業界は、彼らの要求に対して部分的なストライキを続けました。-で 会議、スピーチ、逮捕、個々のストリートファイト-キエフは革命の真っ只中にあります。運動はまもなく終了します。しかし、そうすることで、プリンターは労働時間の1時間の短縮と、ルーブルによる賃金の上昇を達成しました。酵母工場では1日8時間が導入されました。鉄道ワークショップは省の決定により閉鎖された。他の業界は、彼らの要求に対して部分的なストライキを続けました。-で 他の業界は、彼らの要求に対して部分的なストライキを続けました。-で 他の業界は、彼らの要求に対して部分的なストライキを続けました。-でニコラエフは、社会民主党委員会の抵抗にもかかわらず、オデッサ、バクー、バトゥーム、トビリシからのニュースの直接の印象の下でゼネストを勃発しました。操縦する都市。群衆を抑えることはできませんでした。工場がスタートし、ストライカーはあるワークショップから別のワークショップに行き、軍隊の抵抗は火に燃料を追加するだけでした。革命的な歌声を伴う大規模なパレードがすぐに形成され始め、それはすべての労働者、店員、路面電車の店員、男性と女性を運び去りました。仕事の残りは完璧なものでした。-エカテリーノスラフで8月5日にはパン屋、7日には鉄道工房の労働者、そして他のすべての工場がストライキを行います。トラムの交通は8月8日に停止し、新聞は表示されません。-これが1903年夏の南ロシアでの壮大なゼネストが起こった理由です。部分的な経済闘争と小さな「偶然の」出来事の多くの小さなチャネルから、それはすぐに一緒に流れて巨大な海を形成し、ツァーリスト帝国の南全体を奇妙で革命的な労働者共和国に数週間変えました。朝から晩まで街中を駆け巡る何千人もの人々に喜びが聞こえました。気分は高尚で、新しい、より良い生活が地球上で始まっているとほぼ信じることができました。」Peterv 。氏のOswoboshdenije [5] ストルーフェ。

1904年には、最初から戦争が始まり、しばらくの間、大規模なストライキ運動が中断されました。最初は、警察が組織した「愛国的な」デモの鈍い波が国中に注がれました。「リベラルな」ブルジョア社会は、当初、皇帝の公式ショーヴィニズムによって完全に地面に投げ出されました。しかし、社会民主党はすぐに再び戦場を掌握しました。愛国的なぼろきれのプロレタリアートの警察のデモは、革命的な労働者のデモに反対している。最後に、ツァーリスト軍の恥ずべき敗北は、その昏迷から自由主義社会を呼び起こします。自由民主主義の会議、宴会、演説、演説、マニフェストの時代が始まります。戦争の恥によって一時的に押しつぶされた絶対主義は、紳士たちを混乱させ、彼らはすでにリベラルなバイオリンでいっぱいの空を見ています。半年間、ブルジョアの自由主義が政治の最前線を支配し、プロレタリアートは影に足を踏み入れた。長期にわたる鬱病が再びそれ自体を引き上げた後でのみ、カマリラはその力を集め、コサックブーツの1回の激しいスタンピングで、12月のリベラルな行動全体がマウスホールに追いかけられます。宴会、演説、会議は「生意気な傲慢」として無礼に禁じられており、自由主義は突然その列の終わりに現れます。しかし、まさに自由主義が糸を使い果たしたところで、プロレタリアートの行動が始まります。1904年12月、失業を理由にバクーで壮大なゼネストが勃発しました。労働者階級が戦場に戻ったのです。話すことが禁じられて沈黙したとき、行動は再び始まりました。バクーでは、ゼネストの最中に、社会民主党が数週間状況を支配し、コーカサスでの12月の特異な出来事は、彼らがそれ自体がむち打ちしていた革命がありました。1905年1月のゼネストの際、バクーでのゼネストの幻想的で漠然としたニュースは、まだ皇帝帝国の隅々まで届いていませんでした。話すことが禁じられて沈黙したとき、行動は再び始まりました。バクーでは、ゼネストの最中に、社会民主党が数週間状況を支配し、コーカサスでの12月の特異な出来事は、彼らがそれ自体がむち打ちしていた革命がありました。1905年1月のゼネストの際、バクーでのゼネストの幻想的で漠然としたニュースは、まだ皇帝帝国の隅々まで届いていませんでした。話すことが禁じられて沈黙したとき、行動は再び始まりました。バクーでは、ゼネストの最中に、社会民主党が数週間状況を支配し、コーカサスでの12月の特異な出来事は、彼らがそれ自体がむち打ちしていた革命がありました。1905年1月のゼネストの際、バクーでのゼネストの幻想的で漠然としたニュースは、まだ皇帝帝国の隅々まで届いていませんでした。彼ら自身が打ち上げた革命の高まりによって彼らがそれほど急速に打ち負かされていなかったならば。1905年1月のゼネストの際、バクーでのゼネストの幻想的で漠然としたニュースは、まだ皇帝帝国の隅々まで届いていませんでした。彼ら自身が打ち上げた革命の高まりによって彼らがそれほど急速に打ち負かされていなかったならば。1905年1月のゼネストの際、バクーでのゼネストの幻想的で漠然としたニュースは、まだ皇帝帝国の隅々まで届いていませんでした。ピーターズバーグが勃発した。

ここでも、よく知られているように、その機会は小さなものでした。プチロフ工場の2人の労働者は、合法的なズバトフ協会に所属していたため解雇された。この措置は、1月16日にこれらの工場の12,000人の労働者全員による連帯ストを引き起こした。ストライキの際、社会民主党は要求を拡大するために積極的な動揺を開始し、8時間労働制、結社の権利、言論の自由、報道の自由などの要求を押し進めた。プチロフの労働者の間の発酵はすぐに残りのプロレタリアートに広がり、数日で14万人の労働者がストライキを行った。共同の審議と激しい議論は、1月22日に20万人の労働者が参加した、8時間労働制を先頭にした市民的自由のプロレタリア憲章の精緻化につながりました。[6]皇帝の城の前に移動した。2人の訓練されたプチロフ労働者間の対立は、1週間以内に現代の最も強力な革命のプロローグになりました。

最初に続いた出来事はよく知られています:ピーターズバーグの血浴は、ロシア、ポーランド、リトアニア、バルト諸国、コーカサス、シベリアのすべての産業センターと都市で、北から南、西から東、そしてゼネストを引き起こした。よく調べてみると、マスストライキは前の期間とは異なる形で現れるようになりました。今回、社会民主主義組織は至る所で訴えを進めました。ゼネストの理由と目的として、ピーターズバーグのプロレタリアートとの革命的な連帯がどこでも明確に指定された。いたるところにデモ、演説、そして軍との戦いが同時にありました。しかし、ここでさえ、先入観のある計画、組織化された行動の話はありませんでした、なぜなら、当事者の訴えは、大衆の自発的な蜂起に追いつくことがほとんどできなかったからです。指導者たちは、前に押し寄せるプロレタリア大衆のスローガンを策定する時間がほとんどありませんでした。さらに、初期の大衆ストライキとゼネストは、革命的状況の一般的なムードと社会民主主義の動揺の印象の下で、すぐに政治集会に変わった、個々の合流した賃金闘争から生じました。経済的瞬間と組合の断片化が出発点であり、統一集団訴訟と政治的リーダーシップが最終結果でした。これで動きが逆になります。1月と2月のゼネストは、社会民主主義の指導の下で統一された革命的行動として事前に発生した。しかし、この行動はすぐに、個々の地域、都市、産業、および工場での無限の一連の局所的、部分的、経済的ストライキに崩壊しました。1905年の春から夏の真っ只中、資本に対するプロレタリアートのほぼ全体の飽くなき経済闘争は、巨大な帝国全体で激しさを増していました。 、俳優、芸術の専門家は、家の使用人に至るまで、警察の部下の公務員に押収され、ぼろきれのプロレタリアートのクラスに侵入し、同時に都市から平らな国に注ぎ込まれ、さらにはノックされました軍の兵舎の鉄の門。

これは、労働と資本の一般的な対立の巨大でカラフルな写真であり、あらゆる階級と隅々のさまざまな社会構造と政治的意識、そして試行錯誤された大規模な産業の定期的な組合闘争からの長い規模全体を反映しています地方のプロレタリアの集団による非公式な抗議の爆発と興奮した兵士の駐屯軍の最初の暗い感情へのプロレタリアのエリート部隊、カフの礼儀正しくエレガントな反乱と銀行のオフィスでのスタンドアップカラーから煙のような、暗くて汚い警察署での不満を持った警察官のかさばる集会の恥ずかしがり屋で勇敢なつぶやき。

計画と計画に従った「秩序正しく統制のとれた」闘争の愛好家の理論によると、特にそれがどのように「行われるべきだったのか」を常に遠くから知りたい人々は、1905年1月の大規模な政治家将軍のストライキが崩壊した数え切れないほどの数の経済闘争に、おそらくその行動を「麻痺」させ、それを「鍋の閃光」に変えた「大きな間違い」。また、革命に参加しているがその法律を「作らない」ロシアの社会民主主義とそのコース自体から彼らの法則を学ぶだけである必要があります、最初はゼネストの最初の嵐の急増の明らかに失敗した洪水によってしばらくの間幾分混乱しました。しかし、その「大きな間違い」を犯した話は

サンクトペテルブルクの出来事の途方もない推進力の下での1月のプロレタリアートの突然の一般的な蜂起は、絶対主義に対する革命的な宣戦布告の外見上の政治的行為でした。しかし、この最初の一般的な直接集団訴訟は、それ自体、さらに強力に内向きに働きかけ、初めて、電気ショックのように何百万もの階級意識と階級意識を呼び起こしました。そして、この階級感情の目覚めは、数百万人に上るプロレタリアの大衆が、資本主義の連鎖の中で何十年も辛抱強く耐えてきた耐え難い社会的および経済的存在を突然鋭く意識するようになったという事実ですぐに表現されました。したがって、これらのチェーンの一般的な自発的な揺れと引っ張りが始まります。現代のプロレタリアートの千倍の病気はすべて、古い出血している傷を彷彿とさせます。ここで彼らは8時間労働制で戦い、そこでは出来高給と戦い、ここでは残忍なマスターが袋の中の手押し車で「引き出され」、他の場所では悪名高い刑事制度と戦い、どこでもより良い賃金を求めて、あちこちで家事の廃止のために戦いました。大きな職業の町、それまで牧歌的な眠りに眠っていた小さな地方の町、農奴制からの遺産を持つ村の後方の劣化した職業-そのすべてが突然、1月の稲妻によって目覚め、その権利を振り返り、逃したことを熱心に埋め合わせようとしているので、実際には崩壊や行動の断片化ではなく、単なる前線の変化であり、個々の断片化された賃金の戦いの形をとったゼネストが経済ストライキに分裂したことで1月に破綻したのは、政治的集団訴訟ではなく、その逆でした。与えられた状況で、そして革命の与えられた段階での政治的行動の可能な内容が使い果たされた後、それは崩壊したか、むしろ経済的行動に変わりました。

確かに:1月のゼネストはさらに何を達成できるでしょうか?完全な無思慮さだけが、アナキスト計画による単一の「持続的な」ゼネストを通じて、絶対主義の破壊を一挙に期待することができた。ロシアでは、絶対主義はプロレタリアによって打倒されなければならない。しかし、プロレタリアは高度な政治的訓練を必要とする。階級意識と組織これらすべての条件は、パンフレットやリーフレットから学ぶことはできませんが、生きている政治学校から、闘争から、そして革命の前進過程における闘争からのみ学ぶことができます。転覆するには十分な「努力」と「忍耐力」が必要です。絶対主義の崩壊は、ロシア社会の内部の社会的および階級の発展の外面的な表現にすぎません。それ以前とそれとともに、絶対主義は打倒される可能性があり、将来のブルジョアロシアはその現代の階級部門の内部で形成されなければなりません。これには、さまざまな社会階級と利益の境界、プロレタリア革命、革命派だけでなく、リベラル、急進、小ブルジョア、保守的、反動的な政党の形成が含まれます。これには、自己反省、自己認識、人気のある階級だけでなく、人々のブルジョア階級の階級意識。しかし、これらでさえ、革命自体の過程で、生きているイベントの学校を通して、闘争と同じようにできます。プロレタリア独裁者との衝突、および相互の衝突、絶え間ない相互摩擦により、形成され、成熟するまで繁栄します。ブルジョア社会のこの階級の分裂と成熟、そして絶対主義との闘いにおけるその行動は、一方ではプロレタリアとその集団訴訟の独特の主導的役割によって妨げられ、より困難にされ、他方では鞭打ちと加速した。革命の社会的プロセスのさまざまなサブカレントは、互いに交差し、互いに抑制し、革命の内部矛盾を増大させますが、その結果、その巨大な発生を加速し、強化するだけです。ブルジョア社会のこの階級の分裂と成熟、そして絶対主義との闘いにおけるその行動は、一方ではプロレタリアの独特の主導的役割とその集団訴訟によって妨げられ、より困難にされ、他方ではそれは鞭打ちされ加速されます。革命の社会的プロセスのさまざまなサブカレントは、互いに交差し、互いに抑制し、革命の内部矛盾を増大させますが、その結果、その巨大な発生を加速し、強化するだけです。ブルジョア社会のこの階級の分裂と成熟、そして絶対主義との闘いにおけるその行動は、一方ではプロレタリアの独特の主導的役割とその集団訴訟によって妨げられ、より困難にされ、他方ではそれは鞭打ちされ加速されます。革命の社会的プロセスのさまざまなサブカレントは、互いに交差し、互いに抑制し、革命の内部矛盾を増大させますが、その結果、その巨大な発生を加速し、強化するだけです。

したがって、明らかに非常に単純で裸の、純粋に機械的な問題には、絶対主義の転覆、長い社会的プロセス全体、社会的土壌の完全な弱体化、最低のものを上げなければならない、最高のものを下げなければならない、明らかな「秩序」が必要です。 1つのカオスと新しい秩序は、明らかな「無秩序な」カオスから作成することができます。そして今、古いロシアの社会的再編成のこの過程で、最初のゼネストの1月の稲妻だけでなく、経済ストライキに続く大きな春と夏の雷雨がかけがえのない役割を果たしました。資本との賃金労働の激しい一般的な闘争は、ブルジョア階級と同じ程度に人々の異なる階級を分離する必要があります。革命的なプロレタリアの階級意識だけでなく、リベラルで保守的なブルジョアジーにも貢献しました。そして、都市の賃金戦争がどのようにして強力な君主制のモスクワ産業党の結成につながったのか[7]、リヴォニアでの強大な土地蜂起の赤いオンドリは、有名な貴族-農耕のゼムストヴォ自由主義の急速な清算につながりました。

しかし同時に、1905年の春と夏の経済的闘争の期間は、活発な社会民主主義の動揺とリーダーシップの形で、都市のプロレタリアートに、その後1月のレッスンの全額を充当する可能性を与えました。プロローグと革命のさらなる課題をそれ自体に明らかにすること。これに関連して、永続的な社会的性格の別の結果があります:プロレタリアートの生活水準の一般的な増加、経済的、社会的、知的の。1905年の春のストライキは、ほとんどの場合勝利を収めました。巨大でほとんど紛れもない事実資料からのサンプルとして、ワルシャワだけでポーランドとリトアニアの社会民主党が主導したいくつかの最も重要なストライキに関するいくつかのデータのみがここに示されています。金属産業の最大の工場でWarschaus-Aktiengesellschaft Lilpop、Rau&Löwenstein、Rudzki&Co.、Bormann、Schwede&Co.、Handtke、Gerlach&Pulst、GebrüderGeisler、Eberhard、Wolski&Co.、Aktiengesellschaft Konrad&Jarmuszkiewicz、Weber&Daeh 、Drahtfabrik Wolanowski、Aktiengesellschaft Gostynski&Co.、K。Brun&Sohn、Ask、Norblin、Werner、Buch、GebrüderKenneberg、研究所、ランプ工場Dittmar、Serkowski、Weszyzki、合計22の工場、労働者はすべて4〜5週間後に取得しましたストライキ(1月25日と26日以降)は9時間の労働日で、賃金は15〜25%上昇し、さまざまな請求額が減少しました。木材産業で最大のワークショップでワルシャワ、すなわちカルマンスキー、ダミエツキ、グロメル、セルビンスキー、トレウエロフスキー、ホーン、ベベンゼー、トワークフスキー、ダーブ&マルテンスで、合計10のワークショップで、ストライカーは2月23日の9時間の日を勝ち取りました。しかし、彼らは満足せず、賃金の引き上げと同時に、さらに1週間後に施行した8時間労働を主張した。レンガ造り業界全体が2月27日にストを開始し、社会民主党のスローガンに従って8時間労働を要求し、3月11日に9時間労働、すべてのカテゴリーの賃金引き上げ、通常の週給などを達成した。 。など。家の画家、ホイールライト、 サドラー鍛冶屋は、賃金を下げることなく、1日8時間一緒に勝ちました。ザ・電話ワークショップは10日間行われ、1日8時間労働で、賃金は10〜15パーセント上昇しました。大規模なリネン織り工場のHielle&Dietrich(10,000人の労働者)は、9週間のストライキの後、労働時間を1時間短縮し、賃金を5〜10%改善することに成功しました。そして、同じ結果が、ウッチ、ソスノビエツにあるワルシャワの他のすべての支店で無限の変動をもたらすことがわかります。

実際のロシアでは、8時間の日が来ました征服:1904年12月にバクのナフタ労働者のいくつかのカテゴリーによって、1905年5月にキエヴ・ラヨンの砂糖労働者によって、1905年1月にサマラ市のすべての印刷所で(部分労働者の賃金が引き上げられ、罰則が廃止された) 、2月に軍用医療機器の工場、キャビネットメーカー、ピーターズバーグのカートリッジ工場で、3月に州の紙の州の機械工房でウラジボストークの鉱山にも8時間シフトが導入されました。 4月はボブルイスク市の鍛冶屋で、5月はトビリシの電気ライトレールの従業員で、5月はモロソウの巨大な綿織物工場で8時間半の労働日(夜間労働の同時廃止を伴う)賃金が8%上昇します)、6月にはピーターズバーグとモスクワの一部の製油所で1日8時間、7月にはピーターズバーグ港の鍛冶屋で8時間半、11月にはオレルのすべての民間印刷所で(同時に20時間の賃金が上がる)パーセントと出来高給は100パーセントであり、パリティ統一オフィスの導入)。

9時間の日(2月)で、多くの州軍と海軍のワークショップでは、ベルジャンシクの都市の中で最も工場で、ポルタヴァ市の全ての印刷作品にとミンスク市の全ての鉄道のワークショップでは、多くのレストランやカフェでワルシャウで一般的なウェイターがストライキをした後、6月に造船所、機械工房、ニコライエフ市の鋳造所で9時間半(同時に賃金が20〜40%増加し、2週間)毎年休暇)。

10時間営業の日ウッチ、ソスノヴィエツ、リガ、Kowno、レバル、ドルパット、ミンスク、Charkowの都市で、オデッサでパン屋で、キシナウでの手工芸品で、サンクトペテルブルクにあるいくつかの帽子工場では、ほぼすべての工場ですべての州の海軍ワークショップで、すべてのドック労働者と、コヴノの工場を一致させます(同時に賃金が10%増加します)。

賃金の上昇は一般的に労働時間の低下よりも少ないですが、それらは重要です。たとえば、1905年3月中旬のワルシャウでは、市の工場事務所が一般的な賃金の15%引き上げを発表しました。繊維産業の中心であるIvanovoVoznesenskでは、賃金の上昇は7〜15パーセントに達しました。コヴノでは、賃金の上昇は労働者総数の73パーセントに影響を及ぼしました。固定最低賃金が導入されました:オデッサのパン屋の一部、ピーターズバーグのネバス造船所など。

確かに、譲歩はしばしば撤回され、今ここに、今そこにあります。しかし、これは新たな、さらに激しい復讐のための闘争の原因となるだけであり、1905年春のストライキ期間はそれ自体が今日まで続く無限の拡大し絡み合う経済闘争のプロローグになっています。革命が外部から停滞している時期、電報がロシアの戦場から世界にセンセーショナルなニュースを伝えていないとき、そして西ヨーロッパの読者が「何も起こらなかった」と言って失望して朝刊を書いたとき。ロシアでは、帝国全体の奥深くにある現実において、革命の大モグラの仕事は休むことなく毎日そして何時間も続いた。絶え間ない激しい経済闘争は、急速に省略された方法で、資本主義の原始的蓄積の段階から家父長制の乱獲の段階から非常に近代的な文明化された段階への移行を実行します。今日、ロシアの産業における実際の労働時間は、ロシアの工場法に限定されていません。H。法定の11時間半の労働日ですが、その背後にある実際のドイツの状況さえもです。ロシアの大規模産業のほとんどの部門では、今日10時間の日が普及しており、ドイツでは社会的法律によって達成不可能な目標として提示されています。はい、さらに。その憧れの「産業立憲主義」、精神的な降水量:プロレタリアートの知的、文化的成長の飛躍的進歩は、経済的および政治的闘争におけるさらなる止められない進歩のための破られない保証を提供します。しかしそれだけではありません。労働者と雇用者の関係自体は裏返しになっています。1905年の1月のゼネストとその後のストライキ以来、資本家の「支配」の原則は事実上廃止されました。すべての最も重要な産業センターの最大の工場では、労働者委員会の設立が形成されました。雇用主は交渉し、すべての紛争のそれが決定しますそして最後にさらに:1月のゼネスト後の明らかに混沌としたストライキと「無秩序な」革命的行動が熱狂的なストライキの出発点になりました組織sarbeit。ゲシヒテ夫人は、ドイツの労働組合の財産の門で厳しい警戒を続けている官僚的なテンプレートの人々に笑いながら鼻を向けます。ドイツのゼネストを試みるための無条件の前提条件として、難攻不落の要塞のように事前に取り囲まれる恒久的な組織であるロシアのこれらの組織は、逆にゼネストから生まれました!そして、ドイツの労働組合の保護者は、組織が貴重な磁器のような革命的な渦の中で粉々に砕けることを最も恐れていますが、ロシア革命は私たちに反対の絵を示しています:渦と嵐から、火と残り火からマスストライキ、ストリートファイトは海の泡から金星のように上昇します:新鮮で若い、

これは、帝国全体に典型的なもう1つの小さな例です。1906年2月末にピーターズバーグで開催されたロシアの労働組合の第2回会議で、ピーターズバーグ労働組合の代表は、皇帝の首都での労働組合組織の発展に関する報告書の中で次のように述べた。

ガポン協会を洗い流した1905年1月22日はターニングポイントをマークしました。大衆労働者は、組織の重要性を理解し、自分たちだけがこれらの組織を作ることができることを理解するために、イベントから学びました。-1月の運動に直接関連して、最初の労働組合がピーターズバーグで発生します。それは印刷業者の労働組合です。関税を作成するために選ばれた委員会は制定法を作成し、6月19日に組合はその存在を開始しました。同じ頃、店員と簿記係の組合が誕生しました。ほぼ公然と(合法的に)存在するこれらの組織に加えて、半合法および違法の労働組合が1905年1月から10月に出現した。前者には、例えば B。薬剤師の助手と商業店員のそれら。違法労働組合の中で、時計職人協会が強調されるべきであり、その最初の秘密会議は4月24日に開催された。警察と手工業会議所の人の雇用主の頑固な抵抗のために、一般公開会議を呼び出すすべての試みは失敗しました。この失敗は組合の存在を妨げなかった。組合理事会とは別に、6月9日と8月14日に秘密の総会を開催した。仕立て屋の組合は、1905年の春に70人の仕立て屋が出席した森での会合で設立されました。設立の問題が議論された後、制定法を作成するための委員会が選出されました。組合の合法的な存在を強制するための委員会によるすべての試みは成功しなかった。彼らの活動は、個々のワークショップでの動揺と会員募集に限定されています。靴職人組合も同様の運命をたどった。7月、夜、市外の森で秘密の会合が開かれた。100人以上の靴屋が集まりました。労働組合の重要性、西ヨーロッパでの歴史、ロシアでの任務について講演が行われました。その後、組合を設立することが決定されました。12人の男性が、制定法を作成し、靴職人の総会を召集する委員会に選出されました。制定法は作成されましたが、当面は印刷したり、総会を招集したりすることはできませんでした。

それらは最初の困難な始まりでした。その後、10月の日、2回目のゼネスト、10月30日の皇帝のマニフェスト[8]、短い「憲法上の期間」[9]がやって来ました労働者は、すぐに使用するために、激しい熱意をもって政治的自由の波に突入しました。毎日の政治集会、討論、協会の設立に加えて、労働組合の拡大に即座に取り組んでいます。10月と11月にサンクトペテルブルクに40の新しい労働組合が設立されましたH。労働組合カルテルが設立され、さまざまな労働組合の論文が発表され、11月以降、中央機関である労働組合が登場しました。ピーターズバーグについて上記で報告されたことは、モスクワとオデッサ、キエフとニコライエフ、サラトフとヴォロネジ、サマラとニジニノヴゴロド、ロシアのすべての大都市、さらにはポーランドに広く当てはまります。個々の都市の組合は互いにリーダーシップを求め、会議が開かれます。「憲法期間」の終結と1905年12月の反動の逆転もまた、労働組合の開かれた広範な活動を一時的に終わらせたが、彼らから光を吹き飛ばすことはなかった。組織と同時に公然と戦争を繰り広げます。それは、相反する革命的状況に対応して、合法と違法の組合生活の状態の独特の混合物が発達します。しかし、戦いの最中に、組織的な仕事は、衒学者であっても、徹底的に拡大されています。ポーランドとリトアニアの社会民主主義組合z。B.、最後の党大会(1906年6月)[10]10,000人の有料会員からの5人の代表者によって代表され、適切な法令、印刷された会員本、ステッカーなどが提供されます。そして、1905年6月にバリケードに立ち、12月にサンクトペテルブルクからのストリートファイトを待っただけの同じワルシャワとウッチのパン屋と靴職人、金属労働者と本の印刷業者が、ゼネストと刑務所とロックアウトの間に見つかりました。あなたの組合法を詳細にそして注意深く議論するための包囲レジャーと完全な真剣さの状態の下で。はい、これらのバリケード戦闘機は昨日と明日、会議で彼らの指導者の頭を容赦なく洗い、党を辞めると脅しました、不幸な組合員の本を十分に速く印刷することができなかったからです-秘密の印刷では、絶え間ない警察の捜索が行われます。この熱意と深刻さは1時間まで続きました。たとえば、1906年7月の最初の2週間では、たとえば、15の新しい組合がエカテリノスラフで形成されました:コストロマで6つ、キエフ、ポルタバ、スモレンスク、チェルカッスイ、プロスクロフでいくつか-最小の地方の巣まで。今年6月4日のモスクワ労働組合カルテルの会合で、個々の労働組合代表からの報告を受けた後、「組合は、その瞬間が大衆にふさわしくないと考えられたので、組合員を懲戒し、街頭暴動から守るべきである」と決定された。攻撃。政府による挑発の可能性に直面して、彼らは注意する必要があります 塊が通りに流れ出ないこと。ついにカルテルは、一方の組合がストライキをしているとき、もう一方の組合は賃金の動きを抑制しなければならないと決定した。[1*]

1月のゼネストで始まり、それから今日まで終わらない大きな経済闘争は、革命の幅広い背景を形成し、そこから、政治的動揺と革命の外部の出来事との絶え間ない相互作用の中で、こことそれ以上すぐに一般的な単一の爆発以来、何度も何度も、プロレタリアートによる主要な、主要な行動を引き起こします。このような背景の中で、次々と燃え上がった。1905年5月1日、メーデーに、ワルシャワ前例のない絶対的なゼネストが行われ、完全に平和的な大衆デモが行われ、無防備な群衆と兵士の間の血なまぐさい競争に終わった。6月にウッチで兵士によって散らばっている大規模な遠足、一部のソルダテスカ犠牲者の葬式での10万人の労働者のデモ、軍との新たな競争、そして最後に23、24、25日に行われたゼネストへ。ツァーリスト帝国での最初のバリケードの戦いが変わります。6月、黒海艦隊の最初の主要な船員の反乱が、装甲 ポジョムキンに乗った小さな事件からオデッサ港で爆発し[11]、すぐにオデッサニコラエフ大規模な大規模なストライキを引き起こした。別の反響が続きます:クロンシュタット、リバウ、ウラジオストクで の大規模なストライキと船員の反乱[12]

ピーターズバーグでの8時間労働制の導入による壮大な実験は、10月にあたります。労働者代表団評議会は、革新的な方法でピーターズバーグで8時間労働を実施することを決議しました。つまり、ある日、ピーターズバーグのすべての労働者は、1日8時間以上働き、適切な時間に作業室を離れることをいとわないことを雇用主に宣言します。このアイデアは活発な動揺を引き起こし、プロレタリアートによって熱心に受け入れられ、実行されます。それによって、最大の犠牲が免れることはありません。たとえば、1日8時間ということは、それまで11時間の出来高給で働いていた繊維労働者にとって、莫大な賃金の損失を意味し、彼らはそれを容易に受け入れました。ピーターズバーグのすべての工場とワークショップでは、1週間以内に1日8時間労働が行われ、労働者の応援には限りがありません。しかしすぐに、最初は驚いた起業家精神が自らを守る準備をしました。工場が至る所で閉鎖されるという脅威がありました。何人かの労働者は交渉に入り、ここで10時間、そこで9時間勝ちます。しかし、ピーターズバーグのプロレタリアートのエリートは、偉大な州の金属工場の労働者たちが揺るぎないままであり、ロックアウトが続いたため、1か月間45,000人から50,000人の男性が舗道に残った。この結論により、8時間労働は、12月のゼネストでその役割を果たしますが、これは大規模なロックアウトによって大幅に防止されました。

しかし、その間、10月にブルギンのドゥーマプロジェクトへの答え[13]皇帝帝国全体で2番目に暴力的なゼネストであり、鉄道労働者はそのスローガンを発表した。プロレタリア独裁によるこの2番目の主要な革命的行動は、1月の最初の行動とは本質的に異なる性格のものです。政治意識の要素ははるかに大きな役割を果たします。もちろん、ここでも大規模なストライキが発生した最初の理由は、従属的で明らかに偶然の理由でした。鉄道労働者と年金基金をめぐる行政との間の対立です。その後の産業プロレタリアートの一般的な蜂起だけが、明確な政治思想によって支えられています。1月のストライキのプロローグは、政治的自由を求める皇帝への請願であり、10月のストライキのスローガンは、次のとおりでした。そしてゼネストの即時の成功のおかげで、10月30日の皇帝のマニフェストによると、運動は1月のように内向きに逆流するのではなく、経済階級闘争の始まりに追いつくために、外向きに流れ、新たに征服された人々の熱心な活動に流れ込みます。政治的自由。デモ、会議、若い報道、公開討論、そして歌の終わりとしての血まみれの虐殺、それに続く新たな大規模なストライキとデモ-それは11月と12月の嵐の写真です。11月、社会民主党の訴えで、リヴォニアとポーランドの流血と包囲状態に対する抗議として、最初の実証的なゼネストがピーターズバーグで開催されました。短い憲法上の夢と残酷な目覚めの後の発酵は、ついに12月に皇帝帝国全体で3回目のゼネストの発生につながりました。今回は、コースと結果が以前の2つのケースとは完全に異なります。政治的行動は1月のようにもはや経済的なものにはなりませんが、10月のように迅速な勝利を達成することもありません。皇帝カマリラの真の政治的自由への試みはもはや行われておらず、したがって革命的行動は、絶対主義の肉体的暴力の堅固な壁に対して、その幅全体で初めてです。進行中の出来事の論理的な内面の発展のために、今回の大規模なストライキは、モスクワでの開かれた蜂起、武装したバリケード、そしてストリートファイトに変わります。

同時に、モスクワのイベントは、革命運動全体の論理的発展と将来を小さなサンプル画像で示しています。一般的な暴動での必然的な結論は、学校を通じて以外の方法では実現できません。一連の準備的な部分的な蜂起は、まさにその理由で、当面は部分的な外部の「敗北」で終わり、個別に見ると「時期尚早」に見えるかもしれません。

1906年には、下院選挙と下院エピソードがもたらされます。プロレタリアートは、強力な革命的本能と状況の明確な理解から皇帝憲法の茶番劇全体をボイコットし、自由主義は再び数ヶ月間政治的舞台の最前線に立った。1904年の状況は戻ってきたようです。行動の代わりに話し合いの期間があり、組合の闘争と組織にさらに熱心に専念するために、しばらくの間プロレタリアートが影に現れます。リベラルなレトリックのロケットが毎日発射されている間、大規模なストライキは沈黙します。最後に、鉄のカーテンが突然ガタガタと音を立て、俳優が吹き飛ばされ、リベラルなロケットの残りは煙と霞だけです。ロシア社会民主党中央委員会が、ドゥーマとリベラルな演説の期間の再開のデモとして、ロシア全土で4回目のゼネストを引き起こそうとした試みは横ばいでした。政治的大規模ストライキだけの役割は尽きましたが、大衆ストライキから一般的な大衆蜂起と街頭闘争への移行はまだ成熟していません。リベラルなエピソードは終わりました、プロレタリアはまだ再開していません。当分の間、ステージは空のままです。大衆ストライキから一般的な大衆蜂起と街頭闘争への移行はまだ成熟していません。リベラルなエピソードは終わりました、プロレタリアはまだ再開していません。当分の間、ステージは空のままです。大衆ストライキから一般的な大衆蜂起と街頭闘争への移行はまだ成熟していません。リベラルなエピソードは終わりました、プロレタリアはまだ再開していません。当分の間、ステージは空のままです。


脚注

1*.1906年6月の最初の2週間だけで、次の賃金戦争が繰り広げられました。ピーターズバーグ、モスクワ、オデッサ、ミンスク、ウィルナ、サラトフ、モギリョフ、タンボフの印刷業者の間で、8時間労働と日曜日の休息がありました。オデッサ、ニコライエフ、ケルチ、クリミア、コーカサス、ヴォルガ艦隊、クロンシュタット、ワルシャワ、プウォックの船員による、組合の承認と逮捕された労働者代表の釈放を求めるゼネスト。サラトフ、ニコライエフ、ツァリツィン、アルハンゲリスク、ニジニノヴゴロド、ルイビンスクのドック労働者と。パン屋はキエフ、アルハンゲリスク、ビアウィストク、ビリニュス、オデッサ、ハリコフ、ブレスト・リトフスク、ラドム、トビリシでストライキを行った。ヴェルフニョドネプロフスク、ボリソフスク、シンフェロポリ、ポドリスク、トゥーラ、クルスク、コスロウ、リポウツ、フィンランド、キエフ、Jelisavetgrad地区で。この期間中のいくつかの都市でのストライキ同時に、サラトフ、アルハンゲリスク、ケルチ、クレメンチュグなど、ほぼすべての産業部門アルチェモフスクでは、地区全体の石炭労働者によるゼネストがあった。他の都市では、言及された2週間以内に、賃金運動が次々と産業のすべての部門を押収ました。たとえば、キエフ、ピーターズバーグ、ワルシャワ、モスクワ、そしてイヴァノヴォ-ヴォズネセンスクレーヨン全体です。あらゆる場所でのストライキの目的:労働時間の短縮、日曜日の休息、賃金要求。ストライキのほとんどは勝利でした。地元の報道では、賃金運動に初めて参加した労働者階級を押収した場合があることが強調されている。(注-RL)


備考

1. ニコライ2世ロマノフ(血まみれ)(1868–1917):最後のロシア皇帝。1894年から1917年に支配。労働運動の血なまぐさい抑制といくつかの農民の反乱の抑制に責任があります。反革命軍の手に渡らないようにするという地元のソビエトの決定について、1918年7月にエカテリンブルクで彼の家族と一緒に撃った。

2. 1904年1月から1905年9月まで、日本は極東での覇権をめぐってロシアに対して帝国主義の戦争を繰り広げていた1905年のロシア軍の深刻な敗北は皇帝主義を弱め、ロシアの革命的危機を悪化させた。

3.憲兵大佐、南西ズバトフの主導で、皇帝政府は1901年から1903年にかけて、警察が管理する合法的な労働者組織を創設することにより、革命闘争から労働者の注意をそらそうとした。-セルゲイWassilewitsch Zubatow(1864-1917):憲兵隊の大佐。頑固な君主主義者; 「警察社会主義」(いわゆるSubatovstschina)の発想者および主催者は、1901-03年に労働者を革命的闘争からそらすことを目的として、警察の監督下で労働者組織を設立しました。彼の代理人の1人は司祭ゲオルギーガポンでした。 1903年8月のプレウェ内務大臣原因不明の理由; 1917年3月に皇帝が棄権したことを知って自殺した。

4.経済主義は、 19世紀の90年代のロシアにおける労働運動における日和見主義の最初の兆候でした。経済学者たちは労働組合主義の闘争を提唱し、プロレタリアートの政治的闘争に反対した。

5.新聞Oswoboshdenijeは、PB Struveの編集の下、1902年から1905年にかけてシュトゥットガルトでブルジョアリベラルな方向の違法な機関として登場しました。ロシアのリベラル君主主義ブルジョアジーは、この体の周りに集まっていました。-ピョートルB.ストルーフェ(1870–1944):ロシアの広報担当者および経済学者。1890年代の社会民主党。ロシア社会民主主義の最初のマニフェストの著者。合法マルクス主義者; セカンドデュマのメンバー。1905年までリベラル。立憲民主党(士官候補生)の設立以来、中央委員会のメンバー。第一次世界大戦の勃発以来の攻撃的なロシア帝国主義のイデオロギー。1917年の10月革命後のソビエト権力の苦い敵。ランゲルの反革命政府のメンバー。白い移民。

6. Georgi Appolonowitsch Gapon(1870–1906):ロシアの司祭。1903/1904は、労働者を社会民主主義運動から遠ざけるために、ピーターズバーグの警察に代わって、そしてその保護の下で「労働者組織」を創設しました。デモは抑制された;ツァリズムのすべての反対者を団結させるために無駄に試みられた;後にロシアに戻って秘密警察との接触を再開した;挑発者とスパイとして暴露された;社会革命家によって殺害された。

7.ザ・産業党中央工業地域における大企業の反革命党でした。1905年に10月のマニフェストが発表された後、モスクワで設立され、1906年の終わりに崩壊しました。

8.ロシアでの一般的な政治的ストライキを考慮して、皇帝政府は憲法上の譲歩を強いられた。1905年10月30日マニフェストでは、市民の自由が認められ、Dumaの有権者の輪が拡大され、Dumaに立法権が与えられました。

9.意味とは、1906年の初めから1906年7月までの期間です。

10.ポーランド王国とリトアニアの社会民主党の5回議会は、 1906年6月にザコパネで違法に開催されました。

11. 1905年6月27日、ロシアの装甲巡洋艦ポトジョムキンで船員の蜂起が発生しました。これは、ツァリスト軍と艦隊で最初の革命的な大衆行動でした。

12. 1905年11月8日と9日、船員と兵士がクロンシュタットで立ち上がりました蜂起は鎮圧され、1,500人の船員と数百人の兵士が軍事法廷で死刑判決を受けました。ピーターズバーグの労働者による連帯ストライキは、非難された人々が射殺されるのを防いだ。19057月15日、リバウで船員の反乱が勃発しました彼はまとまりがなく、支援も受けなかったため、敗北した。-1905年11月12日と13日、ウラジオストクで船員の蜂起が発生しました。蜂起の参加者の中には政治意識の高い船員が少なかったため、皇帝軍の指導部によって簡単に抑制できました。

13. 1905年8月19日、皇帝政府は、内務大臣AG Bulyginが作成した、帝国ドゥーマへの選挙に関する法律を可決しましたこれによると、ドゥーマは諮問機関としてのみ意図されており、選挙は不動産の原則と国勢調査に基づいて行われることになっていた。

1 件のコメント:

  1. 柄谷は

    自然成長性

    Spontaneneitat

    という訳語を使用

    マルクスの原語はNaturwuchsigkeit

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